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Freischütz,
Orestie & Co.

Im Stadttheater Herford


Gleich drei interessante Stücke sind in den kommenden Wochen im Stadttheater Herford zu sehen. Die einzige erhaltene antike griechische Trilogie, die Orestie des Dichters Aischylos »Mord will Mord«, wird am Donnerstag, 28. September, um 20 Uhr vom N.N. Theater Neue Volksbühne Köln gezeigt. Um 19.30 Uhr führt Sonja Langkafel in die Inszenierung ein.
Nach dem Ende des trojanischen Krieges heimgekehrt und von der Seherin Kassandra als Kriegsbeute begleitet, wird Agamemnon von seiner Frau Klytaimestra getötet, die ihn in seiner Abwesenheit mit seinem Vetter Aigisthos betrogen hat. Der Mord soll den Tod der gemeinsamen Tochter Iphigenie sühnen, die von Agamemnon in den Kriegswirren geopfert wurde. Mit Agamemnon findet auch Kassandra den Tod, die die blutige Tat vorhergesehen hat. Orest und Elektra, Geschwister der Iphigenie, beschließen ihrerseits, den Mord an ihrem Vater zu sühnen - gemäß dem Befehl des Gottes Apollon...
Am 1. Oktober, 19 Uhr, wird im großen Haus Carl Maria von Webers romantische Oper »Der Freischütz« gezeigt - ein Werk, das in Herford in 45 Jahren Theatergeschichte beinahe zum Kultstück avancierte.
Nach fünf Jahren Abwesenheit ist Webers »Freischütz« nun wieder in einer Neuinszenierung am Herforder Stadttheater zu erleben. Zu Gast ist, wie schon zur ersten »Freischütz«-Inszenierung 1961, das Landestheater Detmold, das sich beim Herforder Publikum längst den Ruf einer Art »Hausbühne« eingespielt hat. Auch zu dieser Inszenierung bietet das Stadttheater Herford wieder eine Werkeinführung von Helga Christel Bolte um 18.30 Uhr im Studio an. Der »Freie Verkauf« beginnt am 5. September.
Die Lebensgeschichte der Brüder Grimm ist am Dienstag, 24. Oktober, um 20 Uhr im Stadttheater Herford zu sehen. Das Schauspiel von Dagmar Papule wird umgesetzt von »Shakespeare und Partner« mit Martin Lüdge und Norbert Kentrup als Brüder Grimm.
Die Brüder wollten sich niemals trennen und ganz der Wissenschaft dienen. Aber immer stellte sich das Leben mitten in den Weg. Eine Frau musste geheiratet werden, da Schwester und Mutter nicht länger zur Verfügung standen. Dann fanden sie keine Anerkennung ihrer Arbeit und mussten die Stadt wechseln. Armut und Sorgen waren Alltag für die Grimms in einer Zeit, in der in Deutschland demokratische Bedürfnisse entstanden. Auch gerieten sie in den Strudel politischer Willkür...
Sonja Langkafel führt am 24. Oktober um 19.30 Uhr in die Inszenierung ein.

Artikel vom 26.08.2006