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Wochenmarkt startet erfolgreich

Ein neuer lebendiger Treffpunkt? Spenger entscheiden selbst über seine Zukunft

Von Matthias Band (Text und Foto)
Spenge (SN). »Was hier los ist«, sagte eine Kundin. »Ein guter Einstand für den Markt«, erwiderte eine andere. Das Gespräch zwischen zwei Spengerinnen, die gestern in der Schlange am Fischstand von Helmut Schiffler warteten, vermittelt einen guten Eindruck von der Stimmung, die bei der Eröffnung des Wochenmarktes herrschte.

Nach den gescheiterten Versuchen in der Vergangenheit, in Spenge einen Wochenmarkt zu installieren, startete die Stadt gestern gemeinsam mit der Deutschen Marktgilde (DMG) einen neuen Anlauf. Als Bürgermeister Christian Manz um 10 Uhr den Wochenmarkt eröffnete, war der Lönsweg bereits gut gefüllt. Silvia Warmer vom Bio-Obst- und Gemüsestand des Berninghofs brachte es auf den Punkt: »Es läuft sehr gut. Wir haben erfreulich viel zu tun.«
Alexander Luttermann, Vorsitzender der Kaufmannschaft, zeigte sich ebenfalls begeistert: »Vor einem Jahr war das hier nur eine Idee. Gucke ich mich heute um, dann sind alle meine Erwartungen übertroffen worden«, sagte er. Luttermann verspricht sich von dem Markt einen »wöchentlichen Impuls und eine Belebung der Innenstadt«.
Gestern ging dieses Konzept auf: »Schauen sie sich um. Überall fröhliche Gesichter und die Leute kaufen«, frohlockte Marktmeister Rudolf Schäfer. »Um 10 Uhr gab es schon keine Pferdefleischwurst mehr«, erklärte er. Der Pferdefleischer war einer der Stände, welche die Kunden magisch anzogen: Vor dem Fischstand von Helmut Schiffler aus Bünde, dem Brotwagen von Anton Ellebracht aus Oelde und dem Obst- und Gemüsestand von Heiner Könighaus aus Rietberg bildeten sich teilweise lange Schlangen.
Insgesamt 19 Markthändler boten gestern ihre Produkte an. Von Schmuck- und Fußpflegeprodukten über Lederwaren bis hin zu griechischen Spezialtäten hatten sie fast alles zu bieten. Doch viele Kunden wollten erst einmal nur gucken, was angeboten wurde und noch hat die Deutsche Marktgilde nicht alle Hausaufgaben erledigt.
In der Mitte des Lönswegs klaffte eine große Lücke in der Standverteilung. Die DMG ist daher bemüht, diese schnellstmöglich zu schließen. »Fünf oder sechs Stände werden wir noch benötigen«, sagte Marktmeister Schäfer. Sie sollen aus dem so genannten Non-Food-Bereich kommen und zum Bespiel Textil- oder Lederwaren anbieten. Ziel ist es, den Durchgang des Lönswegs zu stärken, um die wenigen offenen Flächen, die den Organisatoren kaum Spielraum lassen, optimal zu nutzen.
Die DMG zumindest ist zuversichtlich: »Wir werden immer wieder mit speziellen Aktionen versuchen, etwas für die Attraktivität des Standortes zu tun«, erklärte DMG-Niederlassungsleiter Wolfgang Even. Sigrid Minks-Fahldiek, die an ihrem Stand unter anderem einen Mittagstisch anbietet, weiß, »dass sich ein Wochenmarkt erst entwickeln muss«. Dem schloss sich auch Silvia Warmer vom Stand des Berninghofs an: »Die Spenger entscheiden selbst, ob sich der Markt halten wird.«

Artikel vom 16.08.2006