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Statt Wiese und Acker
ein blühendes Paradies

Der Kleingartenverein »Lutter-Aue« feiert 30. Geburtstag

Ummeln (oh). Der Wunsch, auf der (fast) eigenen Scholle Gemüse und Obst anzubauen, hatte Kurt Stolzenburg aktiv werden lassen. Am 21. April 1976 lud er deshalb Gleichgesinnte zu einem ersten Treffen in den Ummelner Gasthof Gröppel ein.

Diese Versammlung war die »Geburtsstunde« des Kleingartenvereins »Lutter-Aue«. Der Wunsch nach einer eigenen Anlage konnte allerdings erst am 2. Oktober 1978 auf einem städtischen Gelände an der »Alten Landstraße« in Ummeln praktisch umsetzt werden.
So lange hatten die bürokratischen Regelungen zwischen der Stadt als Eigentümerin des Areals, dem Bezirksverband Bielefeld-Gütersloh der Kleingärtner als Pächter und dem inzwischen eingetragenen Verein mit seinem ersten Vorsitzenden Kurt Stolzenburg als Unterpächter gedauert.
Mit einem großen Fest soll am Samstag, 19. August, von 15 Uhr an, der 30. »Geburtstag« der »Lutter-Aue« gefeiert werden. Dann werden auch die 35 Gartenfreunde geehrt, die noch als »Häuser-Erstbesitzer« dem Verein angehören.
»Den Geburtstag wollen wir aber nicht nur mit unseren Gartenfreunden begehen - auch Gäste sind herzlich willkommen«, sagt Rolf Schreiber, seit 1984 Vorsitzender des Kleingartenvereins. Die Besucher können bei Kaffee satt und selbst gebackenem Kuchen im Gemeinschaftshaus einen Eindruck vom geselligen Miteinander der Gartenfreunde bekommen und bei einem Rundgang durch die »Lutter-Aue« die insgesamt 85 gepflegten Kleingärten bewundern.
»Wenn jemand selbst einen Garten bewirtschaften möchte, informieren wir ihn gern«, sagt Vereinsmitglied Herbert Gumnior. »Einige wenige sind nämlich noch frei.«
Wer heute durch die Wege der Anlage schlendert, die alle Blumennamen tragen, kann sich nur schwer vorstellen, dass vor drei Jahrzehnten hier nichts als Wiese und Acker war. »Die Stadt suchte dafür damals eine neue Nutzung«, erinnert sich Rolf Schreiber.
»Wäre aufgeforstet worden, hätte man allerdings erst nach 50 bis 70 Jahren einen finanziellen Nutzen daraus ziehen können.« Also entschied sich die Stadt für eine Kleingartenanlage - und konnte sofort über die Pachtgebühren Geld einstreichen.
In drei Abschnitten wurde das Gelände kultiviert und in jeweils 300 Quadratmeter große Parzellen eingeteilt. »Ein Holzhaus kostete damals knapp 9 000 Mark«, erinnert sich Herbert Gumnior. Die Steinhäuser haben die meisten Gartenfreunde selbst und mit Hilfe von Freunden gebaut.

Artikel vom 16.08.2006