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Gellhaus bot Rücktritt an

Interimscoach für drei Spiele - dann Trennung möglich

Von Peter Klute
Paderborn (WV). Das Chaos beim SC Paderborn 07 nimmt kein Ende. Gestern Abend bot auch Interimscoach Markus Gellhaus im Gespräch mit Präsident Wilfried Finke seinen Rücktritt an. Der lehnte ab, danach einigten sich beide Seiten darauf, dass Gellhaus dem Klub zumindest noch für drei Spiele zur Verfügung steht.

Nach den Punkt-Partien gegen Augsburg und Kaiserslautern sowie dem Pokal-Duell in Magdeburg »steht einer möglichen Auflösung des Arbeitsvertrages nichts im Wege«, heißt es in der Pressemitteilung des SCP. »Ich identifiziere mich voll mit Jos Luhukay und möchte mich daher zum jetzigen Zeitpunkt weder als Cheftrainer noch als Co-Trainer zur Verfügung stellen. Ich habe mich aber zu dieser Lösung überreden lassen, weil mir der Verein nach sieben Jahren nicht egal ist und die Mannschaft mich braucht«, teilte Gellhaus mit. Luhukay hatte ihm am Morgen noch geraten »Ruhe zu bewahren«, Finke am Mittag betont, dass es der ausdrücklicher Wunsch des Präsidiums sei, dass Gellhaus bei einer externen Besetzung des Cheftrainerpostens weiter als Co-Trainer fungieren soll.
Jetzt ist alles offen und zumindest hat der Verein Zeit gewonnen. Gellhaus kann sich derzeit zwar nicht vorstellen, seine Meinung in einem Monat zu ändern, hat mit seiner Zusage aber in jedem Fall für Erleichterung bei der Mannschaft gesorgt. »Markus ist ein richtig guter Typ und wichtig für uns«, sagte der verletzte Dennis Schulp. Für Kapitän René Müller ist es »der beste Schritt. Ich bin sehr froh, dass wenigstens Markus erstmal noch da ist. Für uns geht es darum, sich auf das schwere Augsburg-Spiel am Sonntag vorzubereiten. Das wäre ohne Trainer sehr problematisch geworden«.
Neben Müller war der komplette Spielerrat mittags zur Pressekonferenz eingeladen, die Hoffnung auf eine Rückkehr Luhukays erfüllte sich nicht. »Ich habe zuerst geschaut, ob sein Auto auf dem Parkplatz steht«, so Müller, der das Verhalten von Gellhaus als konsequent beurteilt: »Das zeigt, welches Verhältnis er zum Trainer hat und sie sich immer als Team gesehen haben.«

Artikel vom 16.08.2006