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Neue Wege einschlagen

Ulrich Kusenberg stellt sich in seinem neuen Job vor

Brackwede (sw). Die Ankündigung Ulrich Kusenbergs, als neuer Leiter des Begegnungs- und Servicezentrums im Diakonie-Verband Brackwede neue Wege gehen und Veränderungen anstoßen zu wollen, hat für Skepsis bei einigen betroffenen Senioren gesorgt. Und so wurde gestern, als sich der 48-Jährige vorstellte, neben Wiedersehensfreude doch auch eine gewisse Besorgnis deutlich.

Wie berichtet, hatte »Heimkehrer« Kusenberg am 1. August die Nachfolge von Jörg Patzwald angetreten, der nach zwei Jahrzehnten zum Evangelischen Presseverband wechselte. Dass Patzwald große Fußstapfen hinterließ, ist nicht erst seit gestern klar. Einige der etwa 80 Senioren, die Nachfolger Kusenberg begrüßten, befürchteten jedenfalls, dass die »diakonische Wärme« verloren gehen könnte. »Ich werde mich bemühen, wieder Wärme reinzubringen«, versprach Kusenberg. »Aber anders, als bisher.«
Ein Grund für anstehende Veränderungen liegt sicher in den beiden Aufgaben, die Kusenberg angehen muss: das Konzept des Hauses modernisieren und alles auf wirtschaftliche Beine stellen. Er wolle die Generation der »jungen Senioren« in das Zentrum locken, ohne die »Alteingesessenen« zu vertreiben, erklärte der 48-Jährige. Außerdem müssten wirtschaftliche Angebote gemacht werden, die sich selbst tragen, auch im Bereich der Kurse, die teilweise neue, schwungvolle Namen erhalten.
Neu gestaltet wird auch der Eingangsbereich, wobei Kusenberg selbst Hand anlegen will. Und noch etwas soll sich verändern: der Name der Einrichtung. »ÝBegegnungs- und ServicezentrumÜ ist ein richtiger Zungenbrecher«, begründete der neue Leiter. Er sprach sich gegen den früheren Namen »Altentagesstätte« aus, der »junge Senioren« kaum zum regelmäßigen Besuch überzeugen dürfte und auch nicht mehr zeitgemäß sei. »Wir suchen etwas mit Kick und Pfiff«, sagte Kusenberg. Eine Kommission ist bereits gegründet, die eingehende Vorschläge berät.
Anvisiert werden künftig darüber hinaus Angebote zum Beispiel in Fußreflexzonenmassage, Kosmetikberatung und im musikalischen / gesanglichen Bereich. »Mein Auftrag lautet, auch sonntags Programm zu machen. Der Abend ist ebenfalls nicht tabu«, sagte Kusenberg. »Ich könnte mir ein Dinner mit Stehgeiger vorstellen.« Am Kamin könnten im Winter Märchen erzählt werden. Das alles soll Schritt für Schritt und in Zusammenarbeit mit den Senioren geschehen.

Artikel vom 16.08.2006