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Gesang im Schein
eines Lichtermeeres

Wochenende im Zeichen Frère Rogers

Sennestadt (mcs). Eine eindrucksvolle »Nacht der Lichter« in der Jesus-Christus-Kirche bildete den Höhepunkt eines mit Aktivitäten gespickten Taizé-Wochenendes. Auf Einladung der evangelischen Kirchengemeinde Sennestadt nutzten dabei zahlreiche Interessierte die Möglichkeit, mehr über die ökumenische Taizé-Bruderschaft und ihren Gründer Frère Roger zu erfahren.

Insgesamt blieben die Teilnehmerzahlen jedoch hinter den Erwartungen zurück. »Wahrscheinlich war der Termin - direkt nach den Sommerferien - ungeschickt gewählt«, stellte Organisator Manuel Schilling fest. Da das Gemeindeleben nach der Urlaubssaison erst wieder langsam in Gang kommen müsse, sei es schwierig gewesen, die Veranstaltung zu bewerben.
Die Absage des Taizé-Wochenendes habe aber nicht zur Debatte gestanden. Aufgrund der geringeren Resonanz fanden jedoch nicht alle geplanten Workshops statt. So mussten die Teilnehmer auf die Erarbeitung eines Bibliodramas und das Bauen von Kniebänkchen ebenso verzichten wie auf einen Besuch in der Schreibwerkstatt. Über regen Zuspruch freute sich jedoch Pfarrer Wilhelm Zahn während seiner »Praktischen Einführung in die Meditation«. Und auch Kantorin Dorothea Schenk gelang es, 30 Lernwillige zur Erarbeitung typischer Taizé-Gesänge um sich zu versammeln.
Die Gelegenheit, einen Querschnitt der eingängigen, bis zu vierstimmigen Melodien vorzutragen, erhielten die Sängerinnen und Sänger während der »Nacht der Lichter«. Im Schein unzähliger im Altarraum der Jesus-Christus-Kirche verteilter Kerzen stimmten sie vor zahlreichen Zuhörern etwa einen Gloria-Kanon sowie die bekannten Lieder »Laudate omnes Gentes« und »Meine Hoffnung und meine Freude« an. Begleitet wurden sie von einem versierten Instrumentalspielkreis.
Ergänzt wurde der musikalische Vortrag durch Anmerkungen von Manuel Schilling und Sabine Otten. Während eines spannenden Referats hatte die Theologiestudentin aus Düsseldorf bereits vor Beginn der Abschlussmeditation von mehreren längeren Aufenthalten in Taizé berichtet. »In Taizé bekommt man nichts fertig vorgesetzt. Unterstützt durch Gesang und Gebet beginnt man aber, neu zu sich selbst zu finden«, erklärte Sabine Otten. Sehr beeindruckt habe sie die gelebte Einheit von Jugendlichen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen. »Obwohl in Taizé Menschen aus allen Erdteilen zusammenkommen, suchen alle Antworten auf die gleichen Fragen.«

Artikel vom 16.08.2006