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Im Wettlauf gegen die Zeit

Die Feuerwehr Wallenbrück übte den Umgang mit schwerem Atemschutz


Wallenbrück (jp). Rauchschwaden steigen in den Himmel, Atemgifte belasten die Luft. Brandbekämpfer müssen für ihren eigenen Schutz sorgen, bevor sie löschen. Eines der wichtigsten Hilfsmittel ist dann der Atemschutz. Die Wallenbrücker Wehr übte jetzt den fachgerechten Umgang mit den Geräten.
»Nicht jeder Mensch eignet sich für den Einsatz mit schweren Atemgeräten«, erklärte Michael Fortmann, Leiter der Wallenbrücker Wehr, die über neun so genannte »AGT«-Kräfte verfügt. Alle mussten einen speziellen Atemschutzlehrgang besuchen sowie eine amtsärztliche »G26« Prüfung über sich ergehen lassen, bevor sie Atemgeräte im Einsatz tragen. Maske, Lungenautomat und Druckluftflasche sind die Bestandteile einer AGT-Ausrüstung. Im Einsatzfall müssen die schweren Geräte innerhalb weniger Sekunden angelegt sein.
Geübt wurde am Freitagabend an der Diemker Straße und simuliert, dass ein Anwohner an der Heizungsanlage arbeitete und es zu einer Verpuffung kam. Das Kellergeschoss des Hauses war verqualmt und der Heimwerker unauffindbar. Mit neun Mann rückte die Wehr an. »Im Ernstfall werden mehrere Löschgruppen aus Spenge alarmiert«, erklärte Fortmann. Für alle gelten strenge Sicherheitsvorschriften: Der zwei Mann starke Angriffstrupp, der ins Gebäude geht, muss melden, mit welcher Luftmenge er das Gebäude betreten wird. Eine Reserve für den Rückmarsch ist aufzubewahren. Wird die Luft knapp, pfeift der »Lungenautomat«. Weiter sollten die Retter die verrauchten Räume nur auf dem Boden kriechend erkunden. »Weil der Qualm hochsteigt, ist die Sicht unten besser«, wies Fortmann hin.
Im Keller an der Diemker Straße erwies sich der Tipp als richtig. Hausbesitzer Ernst Bartl konnte schnell gefunden und dann die Rettungsmaßnahmen eingeleitet werden. Eine von der Einsatzleitung in die Übung eingearbeitete Schikane meisterte die Wallenbrücker Wehr: Ein bewusstlos gewordener Retter wurde von einem anderen Rettungstrupp geborgen. »Einwandfrei«, kommentierte Michael Bartl, der die Übung organisiert hatte.

Artikel vom 14.08.2006