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Hausaufgaben
werden in der
Schule gelöst

Westrup betreut bis 16.30 Uhr

Von Dieter Wehbrink
Stemwede-Westrup (WB). Wenn der reguläre Unterricht in der Grundschule Levern beendet ist, fahren 40 Kinder nicht nach Hause. Sie werden in der Offenen Ganztagsgrundschule betreut, die in der vergangenen Woche ihren Betrieb aufgenommen hat.

Die Gemeinde Stemwede hält dieses Angebot am Schulstandort Westrup vor, weil es hier die größte Nachfrage gab. Westrup ist die einzige Einrichtung in der Gemeinde. Die Schüler werden bis 16.30 Uhr betreut. »Wir befinden uns zwar noch in der Anfangsphase, weil die i-Männchen aus der Ganztagsgrundschule später eingeschult wurden«, erzählt Schulleiterin Doris Schwier. »Doch die ersten Tage sind bereits sehr vielversprechend verlaufen.
24 Schüler kommen aus den Lerngruppen der ersten Klasse, acht aus Klasse drei und acht aus Klasse vier. Das Konzept sieht vor, dass die Schüler nach Schulschluss ein Mittagessen bekommen. Gestern wurde es zum ersten Mal angeliefert - vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Lübbecke. »Danach - oder je nach Schulschluss auch davor - werden die Kinder nach Absprache mit den Klassen- beziehungsweise Fachlehrern bei den Hausaufgaben betreut«, betont Doris Schwier. »Auch gezielter Förderunterricht ist vorgesehen.« Danach stehen Pflicht-Fördermaßnahmen auf dem Programm. So bekommen die i-Männchen Sportförderunterricht, damit ihre motorischen Fähigkeiten, die Wahrnehmung und die Sinne weiterentwickelt werden. Eine weitere Gruppe beschäftigt sich mit spielerischen Übungen zur Konzentration und Wahrnehmung, eine andere spielt und knobelt, um das Denkvermögen zu schulen. Ganz wichtig ist für die jüngeren Kinder zudem das Programm »Soziales Lernen«. »Diese Förderbereiche werden durch Lehrer abgedeckt«, erläutert die Schulleiterin.
Die Klasse 4 beschäftigt sich mit dem Projekt »Von der Erde zum Himmel«. Manfred Lohse, Dipl. Kommunikationsdesigner, vermittelt den Kindern handwerklich-kreatives Wissen.
Zweimal wöchentlich bietet Erzieherin Kerstin Friedrich - sie ist in der Einrichtung vollzeitbeschäftigt - pädagogische Kennenlernspiele, Informationen über gesunde Ernährung und kreatives Gestalten an. Sie wird dabei unterstützt von den Ergänzungskräften Christiane Sasse-Bordewisch und Janina Boelk. »Da sich die Kinder noch nicht kennen, werden in den ersten Wochen die Kennenlernspiele im Vordergrund meiner Arbeit stehen«, erzählt die Erzieherin.
Die Vorgaben des Landes NRW - es unterstützt die Offene Ganztagsschule finanziell - sehen vor, dass die Schüler die Einrichtung nachmittags verbindlich besuchen müssen. »Vor 15 Uhr werden die Kinder daher nicht von den Eltern abgeholt«, sagt Doris Schwier.
An den Kosten für die die Offene Ganztagsschule müssen sich neben der Gemeinde Stemwede auch die Eltern beteiligen. Je nach Brutto-Einkommen fallen hier unterschiedliche Beiträge an. Der Spitzensatz beträgt 150 Euro pro Monat, doch die meisten Eltern zahlen weitaus weniger. Geschwisterkinder sind frei.
Da die Westruper Schule noch nicht das notwenige Raumprogramm hat, sind bauliche Maßnahmen erforderlich. In der ehemaligen Wohnung des Schulgebäudes sollen eine Küche, ein Essraum, ein Ruheraum und ein Kreativbereich entstehen. Ein Durchbruch zum Schulgebäude soll Zugang zu den Klassenräumen verschaffen, in denen die Schularbeiten gemacht werden. Doris Schwier: »Die Arbeiten laufen noch in dieser Woche an und sollen bis Februar abgeschlossen sein«.

Artikel vom 15.08.2006