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Heldenbilder
und Traditionen

Sogar eine Aufführung ist geplant


Enger (vz). Die Gedächtnisstätte ist passé, das neue Widukind-Museum führt von Sonntag an auf eine ausgiebige Reise durch die Jahrhunderte, die mit den Sachsenkriegen im Jahr 777 beginnt. »Heldenbilder«, so heißt eine Abteilung auf der zweiten Ebene des Museums, begegnen Besuchern dann auch. »Jede Zeit machte sich ihr eigenes Bild von Widukind«, wies Museumsleiterin Regine Krull kürzlich in einem Schreiben an die Museumssponsoren hin. Die existierenden Darstellungen sind so mannigfaltig, dass fürs neue Museum eine Auswahl getroffen wurde, die sich auf eindrucksvollste Bilder beschränkt. Wann ist schon einmal eine Widukind-Statue ausgestellt worden? Ältere Engeraner erinnern sich gewiss an den Sachsenherzog, der auf dem Kirchplatz stand. Das von Heinrich Wefing geschaffene Denkmal wurde 1942 eingeschmolzen. Eine kleine Nachbildung der Statue kehrt ins Museum zurück.
Um Traditionen zu Widukind geht es im neuen Haus auch. Zu sehen ist der Sachse, der in jovialer Geste durch sein Land reitet. Wittekinds Burg, seine Kirche, die Schlachtfelder, das Zeltlager Karls des Großen kommen zum Vorschein. Auf einer Texttafel wird der Ursprung des Timpkenfestes geschildert.
Noch etwas: Der Musiker und Schauspieler Dieter Grell widmet sich Widukind. »Gesucht: Widukind« lauten Veranstaltungen zum 1200. Todestag des Sachsen am 6. Januar 2007. Grell und Kurt-Uwe Förster wollen »einen zerrissenen Sachsenherzog« auf die Bühne« bringen und stellen die »letzte entscheidende Stunde vor der Taufe« Widukinds dar. Premiere ist am 6. Januar, 20 Uhr, im Museum.

Artikel vom 14.08.2006