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Gutswassermühle als Sinnesgenuss

Folkloristische Darbietungen vor historischem Kleinod

Günter Bökelmann, Fritz Schwengel und Willi Koch zeigten, wie aus Korn Mehl gemahlen wird.
Holzhausen (js). Bereits zum vierten Mal findet das ÝLandArt-FestivalÝ statt, und wie seit der Premiere im Jahr 2000, bekennt sich das LandArt-Festivals auch in diesem Jahr zu den besonderen Eigenheiten seiner Region. Und es stellt wiederum das kulturelle Leben in den Mittelpunkt. Fast 100 Einzelveranstaltungen sind eine Entdeckungsreise wert, nicht nur für Besucher von außerhalb, sondern auch für die Menschen, die hier leben.
Eine dieser Veranstaltungen lockte am Samstagabend zahlreiche Besucher zur Gutswassermühle in Holzhausen-Hudenbeck. In der romantischen Atmosphäre des durch viele farbige Lichter strahlenden Fachwerkgebäudes gestaltete die Musikgruppe Repe zusammen mit der Folkloregruppe Holzhausen unter der Leitung von Brigitte Möller ein folkloristisches Musikprogramm das zum Mitmachen anregte.
Und so erlebten die Besucher im Mühlenhof die ÝHolsteiner DreitourÜ dieÝTangermünder QuadrilleÜ und viele weitere Tänze. Die normalerweise siebenköpfige Musikgruppe Repe (Wolfgang Hoffmeister, Rainer Schönefeldt Walter Sonneborn, Julia Becker, Marlies Schönefeldt und Martina Dökel) spielte mit internationaler Folklore auf. Ulrike Sonneborn mit ihrer Mandoline war am Samstagabend nicht dabei. Der Name Repe bezeichnet in diesem musikalischen Zusammenhang einen Tanz. Die im Mühlenkreis heimischen Musiker, die allesamt Lehrer sind oder waren, legen besonderen Wert darauf mit, für die jeweiligen Stücke landestypischen Instrumenten zu spielen. Und so kamen unter anderem die Geige, Klarinette, Buzuki, Bass, Gitarre und Akkordeon zum Einsatz.
Bei freiem Eintritt konnten sich die Besucher in der liebevoll hergerichteten, betriebsbereiten Wassermühle umsehen. Willi Koch, Fritz Schwengel, Günter Bökelmann und Wilhelm Busche erklärten die Funktionsweise der Mühle und demonstrierten anschaulich, wie das Korn geschrotet wurde. Die vier Hobby-Müller treten in die Fußstapfen des letzten Müllers der Wassermühle, Friedrich Kleine-Beek.
Urkundlich erwähnt wurde die Gutswassermühle in Holzhausen erstmals im Jahre 1529 in einem Erbteilungsvertrag der Familie von Schloen, genannt Gehle. Das jetzige Gebäude wurde nach einem Tagebuch der Familie von Oheimb am 25./26. Juli 1888 neu errichtet. Der Mahlbetrieb wurde 1958 eingestellt. Betreut wird die Gutswassermühle von der Mühlengruppe des Verkehrsvereins Holzhausen und der Stadt Pr. Oldendorf, der Trägerin der Gutswassermühle. Besichtigungen können vom Frühjahr bis Spätherbst, sonntags von 10 bis 12 Uhr und von 14.30 bis 17.30 Uhr durchgeführt werden. Außerdem sind nach Terminabsprachen auch Gruppenbesichtigungen mit Vorführung des Mahlgangs außerhalb dieser Zeit möglich.

Artikel vom 14.08.2006