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Der Weg nach
»Schwundern«

Kirche soll in beiden Dörfern bleiben

Von Bernd Bexte (Text und Fotos)
Hiddenhausen (HK). Alle Gemeinden im Kirchenkreis müssen sparen. In Schweicheln-Bermbeck-Sundern ist die Situation aber eine ganz besondere. Denn hier gibt es zwei Standorte. Gut 30 Gemeindeglieder trafen sich am Samstag zur Spar- und Zukunftsdebatte. Dabei wurde eins klar: Beide Standorte sollen nach dem Mehrheitswillen erhalten bleiben.

Die Vorgaben des Kirchenkreises sind eindeutig. 10 000 Euro müssen ab 2008 jährlich im Etat eingespart werden (das HK berichtete). Vier Szenarien standen gemeindeintern zur Diskussion, wobei sich für Variante 4 (beide Standorte schließen, Neubau in geographischer Mitte) kein Fürsprecher fand.
So blieb es bei drei Zukunftsmodellen, deren Vor- und Nachteile in Arbeitsgruppen erörtert und abschließend zur Diskussion gestellt wurden. Variante 1 (»Alles erhalten«) verspreche kurze Wege und garantiere den Bestand des Gemeindelebens im jetzigen Umfang. Finanziert werden könne die 10 000 Euro-Lücke durch Spenden von 100 Gemeindegeliedern von jeweils 100 Euro. Auch die Vermietung der Gemeinderäume für Privatfeiern oder Umgestaltung zu Mietwohnungen sei denkbar. Variante 4 (Standortschließung) bringe die größte Kostenersparnis, die effektivste Raumnutzung und bedeute den geringsten Aufwand bei der Umsetzung.
Allerdings sei die Frage, welcher der beiden Standorte geschlossen werden solle, der heikelste Punkt. Deshalb fand sich abschließend mit 23 Fürsprechern eine überwältigende Mehrheit für die Variante Teilerhaltung / -schließung. Schweicheln könnte »Hauptkirche« werden. Einsparungen bei Küsterstunden, Kirchenmusik bei Reinigung und Heizung seien möglich. Vermietung der Gemeinderäume für Feiern, Tagespflege oder Fortbildungen stünden ebenfalls zur Debatte. In Sundern gibt es Pläne für die Verpachtung von Kirchengelände zum Bau von Altenwohnungen. Eines steht jedoch fest, beide Gemeindebezirke werden enger zusammenrücken müssen. Oder wie es ein Diskutant formulierte. »Wir aus Sundern und Schweicheln werden eine Identität entwickeln müssen. Wir haben das ÝSchwundernÜ genannt.«
Über die Varianten wird das Presbyterium vor der Sommerpause 2007 endgültig entscheiden.

Artikel vom 14.08.2006