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Furioses Comeback: Aufsteiger Preußen glänzt

Fußball-Bezirksliga: FC Preußen Espelkamp gewinnt das Kreisderby gegen den TuS Gehlenbeck mit 3:1 (1:1)

Von Ingo Notz
Espelkamp (WB). Dieses Feuerwerk war nicht zu löschen: Der FC Preußen Espelkamp hat ein beeindruckendes Comeback in der Bezirksliga gefeiert. Im mit Spannung erwarteten Derby-Auftakt gegen den TuS Gehlenbeck setzte sich der Aufsteiger völlig verdient mit 3:1 (1:1) durch.

Von Anfang an schienen die in glänzend-schwarzen Trikots auch optisch runderneuerten Preußen allen klar machen zu wollen, wer Herr im Hause ist. Die erste gute Chance hatte Spielertrainer Uwe Korejtek, dessen Kopfball nach Warkentin-Ecke aber abgeblockt wurde. Kurz danach verzog »Ko« einen Fernschuss knapp. Noch größer aber die Chance von Johann Peters: Die Hereingabe von Vitali Philippi nahm er aus acht Metern volley - jagte den Ball aber über das Tor (17.). Fünf Minuten später: Weitschuss Korejtek, Ex-Preußen Göbel lässt den Ball abprallen, doch Warkentin und Peters verpassen auch diese Chance. Das erste echte Gehlenbecker Offensiv-Lebenszeichen stellte dann das Spiel bis dahin völlig auf den Kopf: Czarnetta auf Struckmeier, der zirkelte eine Flanke puntkgenau auf Markus Wuttke. Dessen Schuss klatschte vom Innenpfosten ins Netz - erster Schuss, erster Treffer, keine Chance für Keeper Korejtek. Preußen stürmte aber scheinbar unbeeindruckt weiter - zunächst aber erfolglos: Yaniks Weitschuss verpufft. »Wir stehen gut«, freute sich da noch TuS-Co-Trainer Lars Grote. Aber Preußen erhöhte jetzt den Druck: Nach einer Ecke brannte es wieder im TuS-16er, Göbel klärte zunächst per Faust, ehe Korejteks Nachschuss im letzten Moment abgeblockt wurde. Das Feuerwerk ging weiter: Vitali Philippi, Willi Rogalsky, Mario Warkentin, Johan Peters, wieder Rogalsky, wieder Philippi - das Chancenübergewicht der Gastgeber nahm beängstigende Ausmaße an, doch mehr als ein Außenpfostentreffer von Philippi sprang noch nicht dabei heraus. Bis zur 41. Minute: Eine butterweiche Vorlage von Warkentin über runde 35 Meter verlängerte Johan Peters mit perfektem Timing zum 1:1 ins kurze Eck.
Der zweite Abschnitt begann mit der hässlichsten Szene des Spiels. Christoph Lömker foulte Willi Rogalsky an der Eckfahne übel von hinten - der Ball war längst weg. Eine klare rote Karte. Eigentlich. Riesen-Glück für den Gehlenbecker, dass der Schiedsrichter auch dem Ball gefolgt war - sonst wäre die Partie für den TuS-Kapitän beendet gewesen. Kurz danach gerieten noch Yanik und Göbel im Fünfer aneinander, ehe langsam wieder der Fußball in den Mittelüpunkt rückte. Wie in Hälfte eins hatte Gehlenbeck auch in Abschnitt zwei nur eine echte Chance: Diesmal vergab Struckmeier aber freistehend volley. Danach gehörte die Bühne wieder dem FC Preußen: Adrian Rehling, zur Pause eingewechselt, besorgte in der 66. Minute das 2:1 mit einer schönen Einzelleistung, als er mit einer Körpertäuschung sich freie Schussbahn besorgte. In der 73. Minute sorgte Mario Warkentin für die Entscheidung: Nach Yanik-Pass sorgte er in der 75. Minute für großen Jubel, als er das Leder gewitzt an Göbel vorbei ins Netz schickte. Der Rest war ein Schaulaufen des Aufsteigers. Trainer Uwe Korejtek war natürlich zufrieden: »Was soll ich dazu sagen? Das war hoch verdient.«
Gehlenbecks Coach Carstenm Schöning sah es genauso, aber: »Wenn das 1:1 nicht vor der Pause noch gefallen wäre, hätten wir da vielleicht sogar auch einen Punkt holen können. Dann hätte es Preußen schwer gehabt, gegen uns noch zwei Tore zu machen.«x
FC Preußen Espelkamp: T. Korejtek - C. Neumann, E. Fritz, J. Peters (70. Hiller), U. Korejtek, I. Peters (46. Rehling) Warkentin, Yanik, Philippi, Rogalsky (85. M. Neumann), Klunk.
TuS Gehlenbeck: Göbel - B. Hölscher, Westphal, Benus, Lömker, Czarnetta (76. von der Ahe), Müller (83. Windmöller), Wuttke, Jager, Camic (54. P. Hölscher), Struckmeier

Artikel vom 14.08.2006