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Finns und »Eddis« Wert: halbe Million

Fußball: Holsing und Bernhardt in Braunschweig

Blasheim/Levern/Braunschweig (ko). Wenn an diesem Wochenende die Fußball-Bundesliga angepfiffen wird, heißt das für einen Altkreis-Kicker auch wieder: Fußball-Schuhe schnüren und Tore schießen. Finn Holsing aus Blasheim geht in sein zweites Jahr beim Zweitligisten TSV Eintracht Braunschweig. Dort ist er allerdings auch nicht mehr das einzige heimische Talent: In der Oberliga-Mannschaft des Traditionsvereins aus der Geburtsstadt des deutschen Fußballs geht in diesem Jahr ebenfalls Edgar Bernhardt, ehemals TuS Levern und FC Preußen Espelkamp, an den Start.

Mitte der Woche feierte Finn Holsing seinen 23. Geburtstag. Vom Sternzeichen her ist er also ein Löwe. »Ein guter Grund also, bei den Löwen zu spielen«, so Finn Holsing mit einem Schmunzeln. Hintergrund: Schließlich hat nicht nur der blau-weiße Münchener Verein einen Löwen im Wappen, sondern auch Eintracht Braunschweig.
Bekanntlich spielte Finn Holsing in der Jugend zwischen 1983 und 1997 beim BSC Blasheim und SVE Börninghausen, bevor er auf der Alm (mit drei Bundesligaeinsätzen und mehreren Kadernominierungen) spielte.
Seit einem Jahr spielt Finn Holsing nun auf Leihbasis bei Eintracht Braunschweig.
Zwischen der vergangenen und der neuen Saison verlängerte Finn Holsing seinen Vertrag bei Arminia Bielefeld, von der er ausgeliehen ist, bis zum Jahr 2008. Ein deutliches Signal also, dass auch der Bundesligist an dem Mühlenkreis-Kicker festhalten möchte. Seinen Vertrag auf Leihbasis beim aufstrebenden niedersächsischen Zweitligisten verlängerte er daraufhin ebenfalls um ein Jahr bis 2007. Im Eintracht-Team hatte der Außenspieler auf der rechten Seite in 21 Partien zwei Tore erzielt. »Ich kann und darf mich hier weiter entwickeln«, freut sich der Blondschopf, möchte aber gleichzeitig auch seine Leistungen bestätigen und ausbauen. Sein Marktwert erhöhte sich mittlerweile auf runde 400 000 Euro.
»Ich habe mich in Braunschweig gut eingelebt«, sagt Finn Holsing nach seinem ersten Jahr »Selbständigkeit«. Schließlich fuhr er zu Bielefelder Zeiten immer noch »nach Hause«.
»Viele Einsätze und das eine oder andere Tor (der Woche)« möchte Finn dieses Jahr wieder erzielen. »Wir sind ein ausgeglichen besetztes Team«, weist Finn Holsing Konkurrenzdruck von sich und spricht von gutem Teamgeist. »Ich denke, dass wir mit der Mannschaft noch viel erreichen können. Die Mannschaft ist nach meinem ersten Jahr in Liga zwei mit den jetzt sechs eingekauften Neuen und fünf Abgängen in der Qualität besser geworden«, so Holsing.
Langfristig sei es für ihn als Profi natürlich das Ziel, in der ersten Bundesliga zu spielen. Die Vorbereitung auf die neue Saison lief für ihn optimal. In allen Spielen kam er zum Einsatz. »In der Testphase wird aber eben immer durchgewechselt«, so Holsing. Auch das Tor traf er das eine oder andere Mal. Ob Finn Holsing am Sonntag zur Startelf gehört, erfährt er erst am Sonntag Vormittag. Heute findet erst einmal das letzte Abschlusstraining statt. Was Finn Holsing auch freut: Er lann seit geraumer Zeit verletzungs- und beschwerdefrei spielen. Beim Training läuft ihm seit Juli übrigens auch ein alter Bekannter über den Weg: Edgar Bernhardt.
. »Ich will nach oben...« Selbstbewusst und ehrgeizig zeigt sich der gebürtige Leveraner und Espelkamper Edgar Bernhardt bei seinem neuen Arbeitgeber. Der 20-Jährige Fußballprofi aus dem Fußballkreis Lübbecke, der vergangenes Jahr noch beim benachbarten VfL Osnabrück spielte, hier auch zahlreiche Einsätze in der Regionalliga hatte, kickt ab sofort beim Traditionsverein TuS Eintracht Braunschweig. Er wechselte ablösefrei zum Osnabrücker Rivalen. Der Marktwert des Offensiv-Allrounders: 50.000 Euro. Edgar Bernhardt hat in der Oberliga-Mannschaft einen Halbprofi-Vertrag unterschrieben. Warum er von der Regionalliga einen Schritt nach unten macht (»Ich hatte mehrere Angebote auch von anderen Regionalligisten und Oberligisten«), kommentiert der Vollblutfußballer so: »Ich will mich durch gute Leistungen für die »Erste« empfehlen.« Einen Stammplatz dürfte Edgar in der Oberliga-Mannschaft zum Start, übrigens gegen St. Pauli II am Millerntor, sicher haben: acht Tore schoss er in der Vorbereitung. Die örtlichen Gazetten lobten Edgar Bernhardt mit den Worten: »überragender Neuzugang« oder »der wieselflinke Edgar Bernhardt, der für die Entscheidung sorgte«. In Braunschweig wohnt Edgar Bernhardt übrigens auch: »Hier fühle ich mich wohl.«

Artikel vom 12.08.2006