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Tag der offenen Tore an der Nethe

Fußball-Verbandsliga: SpVg. Brakel -ÊSC Paderborn II 5:5 (4:3)

Von Michael Risse
Brakel (WB). Die SpVg. Brakel und der SC Paderborn II trennten sich mit 5:5-Toren. Die Verbandsligabegegnung war ein Augenschmaus für die Zuschauer. »Unglaublich«, sagte Brakels Torhüter Mario Meiwes nach dem Schlusspfiff und ging kopfschüttelnd vom Feld. »Ein irres Spiel«, erklärte Trainer Werner Koch mit heiserer Stimme.

»Für die Stürmer war es toll, für die Verteidiger weniger«, meinte Udo Bernsmann, stellvertretender Vorsitzender der SpVg. Brakel. Das Spiel hätte auch 9:11 enden können. Bereits in den ersten sechs Minuten gab Schiedsrichter Bankamp zwei Handelfmeter. Daniel Schwager verwandelte nach 133 Sekunden zum 1:0. Gegenüber trat Serdar Bayrak an den Kreidepunkt, war ebenfalls zielsicher.
In Minute 13 musste SCP-Keeper Sebastian Lange aus dem Strafraum stürmen, den Ball vor einem Angreifer abblocken. Gegenüber schob Serdar Bayrak den Ball schön in die Mitte, aber Sergej Kusmin schoss über die Latte. Wiederum im Gegenzug erzielte Alex Schmidt das 2:1 (18.) nach Vorabeit von Christian Groppe.
Paderborns Coach Andre Schubert sagte: »Nicht sehr kontrolliert, was die Defensive betrifft. Sozusagen vogelwild.« Wieder waren die Hausherren am Zug. Alex Schmidt flankte von rechts ins Sturmzentrum, Muhammed Bozkurt vollendete zum 3:1 (26.). Als der SCP-Akteur Serdar Bayrak am rechten Strafraumrand an Michal Pietrzyk vorbei zog und aus neun Metern ins Brakeler Tor schoss, hieß es nur noch 3:2 (35.). Christian Groppe krönte sein Solo über die linke Seite mit dem 4:2 (40.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte kam eine Hereingabe von der linken Paderborner Seite. Ein Brakeler verlängerte unglücklich zu Cataldo Cozza, der aus fünf Metern den Ball ins Netz stocherte.
Kaum war wieder angepfiffen, traf Adrian Jevric zum 4:4 (47.). Über diese beiden Gegentore ärgerte sich Werner Koch: »Das ist nicht passiert, weil ich auf 4-4-2 umgestellt habe. Beim vierten Tor hat der Neuner den Ball einfach hoch rein gespielt. Das war ja keine vorprogrammierte Situation. Wenn wir den Ball nicht wegkriegen und der Gegner netzt ein, hat das nicht mit dem Spielsystem zu tun.« Koch betont: »Wenn man sieht was die Paderborner aus unseren Fehlern machen, dann ist das eine andere Qualität, das ist nicht mehr Landesliga.«
Per Freistoß traf Donato Vinciguerra zum 4:5 (64.). Für Brakel schaffte Michal Pietrzyk den Ausgleich (68.). Sein Schuss aus acht Metern traf den auf der Torlinie liegenden Jusuf Barak, der Gelb bekam, weil er wohl den Ball mit der Hand abwehren wollte.
Werner Kochs Analyse: »Als es 5:5 stand mussten wir das Spiel gewinnen. Wir sind über rechts dreimal durchgebrochen. Patrick Kaiser braucht ihn nur noch rein schieben. Wer in dieser Phase ein Tor macht, der gewinnt.« Bezüglich des SCP erklärt Koch: »Sie haben noch drei Spieler gebracht, die ncrmal in der Anfangsformation stehen. Da kommt über die Breite noch was und sie können das Niveau etwas höher halten.«
In der Endphase schickte Schiedsrichter Bankamp, der in den vergangenen sechs Jahren Oberliga pfiff, drei Spieler vom Feld. Muhammed Bozkurt sah Gelb-Rot wegen wiederholten Foulspiels, Sergej Kusmin wegen einer Schwalbe. Zur Ampelkarte von Adrian Jevric sagte der Referee: »Kritik am Schiedsrichter.«
Fazit von Werner Koch: »Es war ein sehr lebhaftes Spiel mit reichlich Torsituationen. Beide Teams kamen für den Sieg in Frage.«

Artikel vom 21.08.2006