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Soethe: »Das war
eine Frechheit«

Landesliga: 0:5-Debakel in Horn

Von Jürgen Drüke
Horn (WB). Dieser Weg wird kein leichter sein. Nach dem zweiten Spieltag werden sich die Experten in der Einschätzung des SV Höxter bestätigt sehen. Mit 0:5-Toren unterlagen die Kreisstädter gestern bei RW Horn. Aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten der Gastgeber in Durchgang zwei, hätte die Schlappe sogar noch wesentlich höher ausfallen können.

Eh schon ziemlich knapp besetzt, traten die Höxteraner ohne drei wichtige Akteure an: »Lukas Hetmaniok, Björn Zimmermann und Marko Budalic können wir derzeit nicht ersetzen«, so SVH-Fußballobmann Paul Micus gegenüber dem WB. Doch der Personalien bei den Rot-Weißen nicht genug, gibt es für den weiteren Saisonverlauf eine weitere Schwächung: »Pek« Kieszniewski meldete sich mit sofortiger Wirkung bei den Höxteranern ab. »Diese Nachricht erhielt ich am Samstag«, so Micus und fügte weiter an: »Kieszniewski hat sich bei mir telefonisch gemeldet. »Ich glaube , die dauernden Verletzungen von Kieszniewski sind der Grund.« Trainer Richard Soethe stellte später aber klar: »Es gab Differenzen des Spielers mit dem Vorstand.«
So waren die Vorzeichen für die Rot-Weißen alles andere als gut. Von Beginn an sahen sie sich bei einem der Meisterschaftsfavoriten in die Defensive gedrängt.
Es war das Schlimmste zu befürchten, als die Gäste nach einer halben Stunde bereits mit 0:3-Toren im Hintertreffen lagen. »Was die Mannschaft bot, war eine absolute Frechheit«, war Soethe insbesondere von den gestandenen Spielern bitter enttäuscht. »Dabei resultierte der zweite Gegentreffer aus einer klaren Abseitsposition«, so Micus in seinem Rückblick. Beim ersten Gegentor habe sich die Hintermannschaft der Kreisstädter leichtferitig übertölpeln lassen. Schadensbegrenzung war somit nach der torreichen Anfangsoffensive für die Höxteraner angesagt. Trainer Richard Soethe und die Ersatzspieler des SVH mussten auf der Ersatzbank weitere Schrecksekunden überstehen. Horn spielte mit den Gästen Katz und Maus. Die Akteure von der Weser sehnten zunächst einmal nur den Halbzeitpfiff herbei. Der kam dann einer Erlösung gleich.
Interimstrainer Richard Soethe stellte seine Truppe neu ein. Und legte in seiner Halbzeitansprache Priorität auf die Defensivarbeit. Als dann SVH-Neuzugang Haydar Özdemir nach einer Stunde, nach zweitem Foulspiel, die gelb-rote Karte sah, wurde die Angelegenheit natürlich nicht leichter. Die jungen Akteure des SVH wehrten sich tapfer, aber ihnen fehlten die Mittel. Horn versiebte seine Chancen nun fast im Minutentakt. Doch weitere Tore sollten erst in der Schlussphase fallen: In der 80. Minute hieß es 0:4 aus Sicht der Kreisstädter und nach 85 Minuten war das Endergebnis 0:5 perfekt. Bezeichnend für den Auftritt der Gäste war die Tatsache, dass es die erste Torchance nach sage und schreibe 78 Minuten gab - Christopher Speith setzte den Ball im Anschluss an einen Freistoß über das gegnerische Tor.
»Horn und Hövelhof sind sicherlich nicht unsere Kragenweite. Wir müssen uns an anderen Gegnern orientieren«, erklärte Micus. Der nächste SVH-Gegner heißt Sonntag SC Neheim. Ob es dann besser wird?
SV Höxter: Durdel - Luchte, Gröne, Chust, Föst, Zeisberg, Özdemir, Kirchhoff, Kücücker, Laugwitz (70. Kluge), Vogt (46. Wegge).

Artikel vom 21.08.2006