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Verein Daheim hilft jeden
Tag 80 Menschen in Halle

Zehn Jahre Gemeinsamkeit und Mitmenschlichkeit

Altkreis Halle (as). Der Verein Daheim hat sich seit zehn Jahren der Betreuung und Pflege älterer Menschen verschrieben. Zum »Geburtstag« gab es viel Lob und Anerkennung.

Mitarbeiter, Klienten, Angehörige und Vertreter der Öffentlichkeit - darunter auch die ehemalige Landrätin Ursula Bolte - feierten mit. Seit 1989 besteht der Verein Daheim. Gegründet wurde er mit dem Ziel, die ambulante Versorgung im Kreis Gütersloh zu verbessern, im Besonderen auch für die Angehörigen der Betroffenen.
1991 wurde der ambulante Pflegedienst in Gütersloh eingerichtet. Ein Jahr später dann das betreute Wohnen mit ambulanter Unterstützung. Die Tagespflege besteht seit 1995 in Gütersloh und seit nun zehn Jahren auch in Halle in der Oldendorfer Straße 2. Mittlerweile zählen 59 der insgesamt 230 Mitarbeiter zum Pflegedienst in Halle. Vom 1. Oktober an hat Daheim auch 20 Auszubildende kreisweit. »Es ist wichtig in heutiger Zeit selbst auszubilden«, sagte Geschäftsführer Burkhard Kankowski, »dann weiß man, was man hat«.
Die Tagespflege in der Oldendorfer Straße hat 16 Plätze, im Laufe eines Tages können aber bis zu 40 Klienten betreut werden. Durch den ambulanten Pflegedienst und die ambulante Wohnbetreuung kann etwa 80 Menschen täglich geholfen werden. In der seit vier Jahren bestehende »Hausgemeinschaft Ahornweg« wohnen derzeit 17 ältere Menschen. In seiner Begrüßungsrede betonte der Vorstandsvorsitzende Bernd Meißnest, dass »die Bewohner des Ahornwegs vollständig in das normale Haller Leben integriert sind. Die Fremden sind in diesem Fall die Mitarbeiter der Daheim e.V. die täglich ein und aus gehen«, sagte er mit einem Schmunzeln. Er merkte kritisch an, dass »die Integration alter, auch psychisch kranker Menschen ins Alltagsleben vor 100 Jahren eine Selbstverständlichkeit war und heute nicht mehr so«.
Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann gratulierte mit den Worten ihres Amtsvorgängers zur Eröffnung vor zehn Jahren: »Sie schließen hier eine Lücke im sozialen Netz, aber auch eine Baulücke in der Haller Städteplanung.« Sie machte deutlich, dass die Arbeit des Vereins von der Stadt Halle zu würdigen und zu schätzen sei.
Ernstere Töne schlug Kreisdirektor Christian Jung an, als er vor den Menschen - auch hier in Halle - warnte, die mit der Hilflosigkeit Pflegebedürftiger nur Geld verdienen wollen.

Artikel vom 12.08.2006