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Losgelöst von der
Hektik des Alltags

Verträumte Popmusik mit Rosenfels

Büren (hf). Viele der mehr als 150 Gäste des Konzertes von »Rosenfels« haben sich am vergangenen Freitag gefragt, was sie wohl erwarten mag. Zu Beginn des Abends drehten sich die Gespräche bei frischen Temperaturen mehr um fehlenden Glühwein und angemessene warme Kleidung. Das änderte sich jedoch schlagartig, als Sven Brandes und Michael Röhl die Bühne betraten. Sofort hatten die Musiker das Publikum in ihren Bann gezogen.

Unterstützt von Keyboarder Tom Lachemund und May-Britt Altendorf, erste Geigerin bei den Bamberger Symphonikern, entführten die beiden »Melancholiker«, wie sie sich selbst bezeichnen, die Gäste auf dem Rathaus-Innenhof in ein verträumtes Land der Poesie. Vor zehn Jahren begann die Karriere der beiden Musiker in Schandelah, einem kleinen Dorf bei Braunschweig. Wenn sie zu singen beginnen, fragt man sich allerdings, ob sie nicht - zumindest mental - in Shangri La, dem sagenumwobenen Ort in Tibet im Himalaya, zu Hause sind. Zumal Sven Brandes die Zuhörer nicht nur mit seiner warmen dunklen Stimme faszinierte, sondern auch dadurch, dass er fast während des gesamten Auftrittes wie ein indischer Fakir seine Beine auf einem winzigen Hocker unter sich »zusammengefaltet« hatte.
Alles, was die beiden Künstler zusammen mit ihren Kollegen vortrugen, sind aus Improvisation entstandene Kompositionen. Ruhige Lovesongs wechselten sich ab mit lebhaften Seemannsliedern, Balladen verzauberten die Zuhörer, untermalt von einem vortrefflichen Geigenspiel. Es war wirklich »Musik, die aus dem Bauch kommt« und die ein positives Lebensgefühl vermittelt.
Dass es den Gästen gefallen hat, zeigte auch die Tatsache, dass nicht nur die »Großen« nach einer Zugabe verlangten, sondern auch die »Kleinen« das Geschehen genossen, zumal sie während dieses stimmungsvollen Abends auch Wunderkerzen anzünden durften.
Resümee: »Rosenfels« hat es hervorragend verstanden, das Publikum für sich zu gewinnen und mit einem angenehmen Wohlgefühl in ein Land der Poesie zu entführen.

Artikel vom 14.08.2006