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Stein und Mensch
eng verbunden

Kritische Töne Richtung Stadt

Von Franz-Josef Herber
(Text und Foto)
Paderborn (WV). Wehende Fahnen, Pausaunenklänge, ein Gläschen Sekt - mit einem stil- und stimmungsvollen Fest feierte die Evangelisch-Luthersche Kirchengemeinde den Ab-schluss der Restaurierungsarbeiten ihrer Abdinghofkirche.

In die Freude über die Fertigstellung des Westwerkes und der Türme mischte sich nur ein kritische Unterton. »Wir machen kein Hehl daraus«, so Pfarrer Eckhard Düker, »dass es besser gewesen wäre, wenn die Stadt ihren Zuschuss nicht an die Frage gekoppelt hätte, ob der Abdinghof einmal zur Fußgängerzone ausgebaut wird.« Einen Vorwurf, den Bürgermeister Heinz Paus als nicht fair empfand: Die Gespräche zwischen Stadt und Gemeinde seien noch nicht beendet, der mögliche Zuschuss von 270 000 Euro sei im Haushalt bereits festgeschrieben. Angedacht ist eine Komplettierung der Fußgängerzone zwischen Marienstraße und Abdinghof.
Ansonsten gab es aber nur fröhliche Gesichter: Dükers Dank galt allen Beteiligten an der eineinhalbjährigen Baumaßnahme und den zahlreichen Spendern. Die Geschichte der Steine und Menschen seien eng miteinander verbunden.
Für die Evangelische Landeskirche von Westfalen sprach Rainer Dinger Komplimente aus: Freude herrsche nicht nur bei den Evangelischen, sondern bei allen Bürgern Paderborns. Die Gemeinde hätte sich für ihre Kirche verantwortlich gezeigt. Superintendentin Anke Schröder machte deutlich, dass eine Kirche mehr ist als nur ein nüchterner Ort. Türme gehörten dazu, sie stellten die Verbindung zum Himmel dar, ständen für den Überschuss, der das Leben erst lebenswert mache.
Für Bürgermeister Heinz Paus ist die Restaurierung ein Zeichen einer lebendigen Gemeinde. Die Abdinghofkirche spiele eine bedeutende Rolle in der Geschichte Paderborns und im Stadtbild.

Artikel vom 14.08.2006