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»Karten endlich
auf den Tisch«

FBI: Kammerspiele sind zu teuer

Von Rüdiger Kache
Paderborn (WV). Für die Bahnhofstraße müsse endlich ein Konzept her. »Deshalb fordern wir den Bürgermeister auf, sein Versprechen einzulösen und die Entscheidung für ein neues Stadthaus an der Florianstraße herbeizuführen«, erklärte gestern Hartmut Hüttemann, Vorsitzender der FBI-Fraktion im Rat.

Es sei auch den Mitarbeitern in der Stadtverwaltung nicht länger zuzumuten, dass die dringend notwendige Sanierungen im alten Stadthaus am Abdinghof mit Hinweis auf die Neubau-Planungen auf Eis gelegt würden, beklagt Hüttemann weiter. Im Juli 2005 habe Bürgermeister Heinz Paus in einem Rundbrief an die Bürger über den Sachstand Stadthaus-Neubau berichtet und für den Spätherbst eine abschließende Entscheidung des Rates angekündigt. »Seitdem herrscht Schweigen«, fordert der FBI-Chef jetzt den Bürgermeister auf, in der kommenden Ratssitzung die Karten auf den Tisch zu legen.
Hüttemann könne sich auch vorstellen, dass ein privater Investor (»Ich kenne da jemanden«) ins Boot geholt werde, um die Kosten für die Stadt noch einmal spürbar zu senken. Bekanntlich gab es bereits das Angebot eines Paderborner Unternehmers, an der Florianstraße ein Parkhaus zu bauen fürs Stadthaus und für Kunden des Einzelhandels.
Wenig Chancen räumt Hüttemann noch dem Bau der Kammerspiele am Kötterhagen auf dem Gelände der Volksbank ein. »Bis zum heutigen Tag liegt in Brüssel der gerade vom Rat mehrheitlich beschlossene Vertrag zwischen Stadt und Volksbank noch nicht vor.« Dieser sollte in Brüssel geprüft und erst dann unterschrieben werden, erinnert Hüttemann an Aussagen des Bürgermeisters. »Jetzt sollen wohl erst Fakten geschaffen werden. Ich warne vor einem ähnlichen Desaster wie beim Stadion«, warnt Hüttemann davor, die Wettbewerbshüter aus Brüssel außen vor zu lassen. »Denn im Prinzip fußen die neue Vertragsgestaltung und das Bau- und Finanzierungskonzept für die Kammerspiele auf dem ersten Vertragsentwurf, den Brüssel beanstandet hatte.«
Ein weiterer Kritikpunkt der FBI: »Die Kammerspiele werden um bis zu 15 Prozent zu teuer für die Stadt, weil die Kostenermittlung von >Paderborner Preisen< im Handwerk ausgeht. Das ist Kungelei - zu Lasten der Bürger.«

Artikel vom 12.08.2006