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Holz-Heizung: Stadt
gibt Fördergeld zurück

Fernwärme ist im Schulzentrum Fürstenberg denkbar

Von Hanne Reimer
Fürstenberg (WV). Die Erneuerung der Heizung im Schulzentrum Fürstenberg sei auf dem besten Wege, zu einer »unendlichen Geschichte« zu werden, seufzte Bad Wünnenbergs Bürgermeister Winfried Menne in der Ratssitzung am Donnerstag. Seit Jahren beschäftigt das Thema die Ratsvertreter, und auch diesmal hatte das Stadtoberhaupt in seinem Sachstandsbericht keine erfreulichen Nachrichten zu verkünden.

Nach einigem Hin und Her und mehren Ortsterminen zur Besichtigung ähnlicher Anlagen hatte sich der Rat schließlich Ende vergangenen Jahres dafür entschieden, eine Holzpellet-Feuerung anzuschaffen, die ohne Hinzuziehung eines so genannten »Contractors« in Eigenregie bewirtschaftet werden sollte. Doch hinter dieser Entscheidung steht nun wieder ein dickes Fragezeichen.
Denn das Antwortschreiben, mit dem das Ministerium von Landes-Umweltminister Eckhard Uhlenberg auf den Wunsch nach Fördermitteln reagierte, löste in der Bad Wünnenberger Stadtverwaltung Enttäuschung aus. Fördermittel in Höhe von 78 324 Euro seien für das Projekt vorgesehen, teilte Düsseldorf mit.
»Das sind 35 000 Euro weniger als man uns im Vorfeld signalisiert hat«, betonte Menne - und damit bliebe für die Stadt ein größerer Anteil, als ihn der chronisch klamme Haushalt möglich macht. »Wir werden den Bewilligungsbescheid also wohl oder übel zurück geben müssen«, bedauerte der Bürgermeister.
Unvermeidlich wird das noch aus einem anderen Grund: Laut Holzabsatzförderrichtline, nach der das Projekt gefördert wird, müsste die Maßnahme bis zum 15. September dieses Jahres, also in gut vier Wochen, komplett abgeschlossen sein. »Das können wir unmöglich schaffen«, erinnerte Menne daran, dass bisher noch nicht einmal die Ausschreibung der Arbeiten erledigt sei. Denn weil die Höhe des Zuschusses nicht klar war, hatte man - wohlweißlich, wie sich jetzt zeigte - die Möglichkeit zum vorzeitigen, nicht förderschädlichen Baubeginn nicht genutzt.
Daher beschloss der Rat nun eine »Notlösung«: Um das Schulzentrum auch im kommenden Winter zuverlässig heizen zu können, wird zunächst die marode Technik ersetzt und der Öl-Brennwertkessel erneuert. Denn der würde in jedem Fall gebraucht, um Spitzenlasten und Ausfälle aufzufangen, ganz egal, welche alternative Energiequelle später einmal hinzu kommt.
Bei dieser Alternativ-Energie rückt nun eine ganz neue Möglichkeit ins Blickfeld: Die Gräflich Westfalensche Gutsverwaltung plant den Bau einer Biogas-Anlage zwischen Fürstenberg und Haaren. Deren Fernwärmeleitung würde praktisch vor den Toren des Schulzentrums entlang laufen, ein Anschluss wäre also denkbar . . .

Artikel vom 12.08.2006