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SPD: sieben Fraktionsaustritte

Rödinghausen: Bombe platzt während Sondersitzung

Kreis Herford (HK). Nach einer Sondersitzung der Rödinghauser SPD-Fraktion haben sieben von 17 Mitgliedern die Fraktion verlassen. Während sechs der Abtrünnigen weiter im Rat arbeiten wollen, legte Thomas Imort sein Mandat nieder.

Damit wurde der Graben, der sich in der Rödinghauser SPD aufgetan hatte, als sechs Ratsmitglieder im Frühjahr den von Bürgermeister Vortmeyer vorgelegten Haushaltsplan gemeinsam mit der CDU und der FDP nicht mittrugen, unüberwindlich. Um die Handlungsfähigkeit der Gemeinde wieder zu erlangen, holte der Bürgermeister die CDU mit ins Boot, allerdings mit der Zusage, die Ortsvorsteher abzuschaffen und den Gemeinderat nach der nächsten Kommunalwahl auf 24 Vertreter zu verkleinern. Damit bekam Vortmeyer den Etat durch.
Hinter vorgehaltener Hand wurde das Verhalten der SPD-Vertreter als »Retourkutsche« von Friedhold Metkemeyer gewertet, weil er bei der Wahl zum Nachfolger von Fraktionssprecher Willi Dedering den Kürzeren gegen Hartmut Dewert gezogen hatte.
Dirk von Grabe, Friedhold Metkemeyer, Michael Mewitz, Martin Niedzwicki, Bärbel Rosenkötter und der stellvertretende Bürgermeister Hans-Jürgen Schnücke, der jetzt seine Funktion als kontenführender Kassierer im Fraktionsvorstand ordnungsgemäß abwickeln wird, geben zu ihrem Austritt folgende Erklärung ab:
»Wir haben uns diesen Schritt nicht leicht gemacht. Das Verhalten des Bürgermeisters sowie des Fraktionsvorsitzenden und seiner Gefolgsleute uns gegenüber ließ uns jedoch keine andere Wahl, als die Fraktion zu verlassen. Spätestens seit Anfang März zieht sich ein Graben durch die Rödinghauser SPD. Wir haben wiederholt darauf hingewiesen, dass Gespräche geführt werden müssen, um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten. Statt mit uns zu sprechen, wurde es vorgezogen, Briefe zweifelhaften Inhalts zu verschicken und der Opposition lang gehegte und bisher immer vehement bekämpfte Wünsche zu erfüllen. Die so erfolgte Abschaffung der Ortsvorsteher erachten wir als einen schweren politischen Fehler, den wir nicht mittragen können.«

Artikel vom 14.08.2006