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SCV klaut drei Pott-Punkte

Doch in Bochum lief noch nicht alles rund - Routinier Bode stark

Von Philipp Bülter
Bochum (WB). Gelungener Saisonauftakt für den SC Verl: Am 1. Spieltag der Oberligaserie 06/07 stiebitzte der letztjährige Vizemeister dem gastgebenden VfL Bochum II drei Zähler. Der SCV liegt nun gemeinsam mit fünf anderen Teams, unter anderm Erzrivale Gütersloh, an der Tabellenspitze.

Dass allerdings zu Saisonbeginn noch nicht alles Gold ist, was glänzt, wurde gestern auch bei den Verlern deutlich.
Hauptmanko: Die Chancenverwertung des SCV. Was die überlegenen Kicker von der Poststraße besonders im zweiten Abschnitt an Chancen verballerten, trieb Verls Anhänger sowie Trainergespann und Ersatzbank zur Verzweifelung. Coach Mario Ermisch: »Beim Torabschluss haben wir die nötige Konsequenz vermissen lassen.«
Auch in der Verler Abwehr hakte es noch an einigen Stellen. Zum tragischen Helden der ersten Halbzeit mutierte Josef Cinar, der vor der Bochumer 1:0-Führung zunächst falsch zum Ball stand und dann auch noch das Laufduell gegen Rathgeber verlor (39.). »Das war ein dummer Fehler vom Josef, aber das weiß er auch«, nahm Ermisch Cinar dennoch in Schutz.
Dieser rechtfertigte das Vertrauen seines Trainers dann auch und spielte im weiteren Verlaufe der Partie sicher. Dass Cinar selbst fast noch ein Tor erzielt hätte (57.), war in der gestrigen Begegnung symptomatisch: Nahezu die komplett versammelten Verler Kicker kamen jeweils zu ihren Torchancen. Doch Schmidtgal (4. und 47.), Castilla (20.), Remmert (46.), Özkara (57.) und Belombo (77.) brachten die Kugel nicht im Gehäuse der VfL-Bubis unter.
Selbst Routinier Jörg Bode, der gestern zum besten Verler avancierte, versagten nach fantastischem Pass von Castilla die Nerven - er traf nur die Latte (48.).
Warum der Verler Altmeister dennoch früher in Deutschlands Eliteklasse gegen den Ball getreten hat, wurde gestern deutlich: Selbst die jungen, wuseligen und technisch versierten Bochumer tanzte der mittlerweile 36-Jährige ein ums andere Mal gekonnt aus und sorgte mit seinen Flankenläufen stets für Alarm im VfL-Strafraum.
»Wir haben uns auch nach dem 0:1-Rückstand nicht aus der Ruhe bringen lassen und absolut verdient gewonnen«, freute sich Mario Ermisch schlussendlich über doch noch zwei Verler Treffer (Rogowski, 75. und Castilla, 86.) und blies dabei ins gleiche Horn wie sein Kollege Sascha Lewandowski: »Besonders in der zweiten Hälfte konnten wir dem Verler Fußball nicht mehr viel entgegensetzen.« Obwohl noch nicht alles klappte, entführten die Verler drei wichtige Pott-Punkte - so kann es beim Sport- Club weitergehen.

Artikel vom 14.08.2006