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Das Image über 47 Jahre mitgeprägt

VHS Altkreis Lübbecke verabschiedet ihren dienstältesten Dozenten Dr. Friedemann Bröker

Von Felix Quebbemann
Espelkamp/Altkreis Lübbecke (WB). Die Zahlen sind beeindruckend. 47 Jahre war Dr. Friedemann Bröker ehrenamtlicher Dozent an der Volkshochschule Altkreis Lübbecke. In dieser Zeit hat er mehr als 11 000 Stunden Unterricht in den Fächern Französisch und Spanien gegeben.

Doch nach einer solch langen Zeit muss auch einmal Abschied genommen werden. Und am Freitag war es so weit. In einer Feierstunde verabschiedete der VHS-Leiter Dirk Möllering den dienstältesten ehrenamtlichen Dozenten der Volkshochschule in den Ruhestand. Insgesamt seien an der VHS im Altkreis 220 nebenberufliche Dozenten an sechs Lehrstandorten tätig. In 18 000 Unterrichtsstunden sorgten sie dafür, dass unter anderem die Lernziele der VHS erreicht würden, so Möllering.
Eine einmalige Leistung habe aber Dr. Bröker mit 47 Dozentenjahren erbracht. Der 80-jährige Bröker war seit 30 Jahren in der VHS des Altkreises tätig. Davor hatte er innerhalb der VHS des damaligen Kreises Lübbecke seine VHS-Unterrichtsstunden gegeben.
Bröker habe dazu beigetragen, die Menschen verschiedenster kultureller und beruflicher Herkünfte zusammenzuführen, so Möllering. Er habe das Image der VHS mitgeprägt. »Ich hoffe, dass Friedemann Bröker noch lange an seine Zeit als Dozent bei der VHS zurückdenkt. Wir wissen, seine langjährige Tätigkeit zu würdigen«, so Möllering. Bröker sei mit der VHS jung und aktiv geblieben.
Aus Lust am Unterrichten habe er bei der VHS unterrichtet, so Bröker, der hauptberuflich als Lehrer gearbeitet hat, unter anderem als Leiter des ehemaligen Mindener Caroline-von-Humboldt-Gymnasiums. Dank sagte er seiner Frau, die seine Leidenschaft am Unterrichten mit getragen habe. Denn durch die VHS-Tätigkeit sei doch einiges Privates vernachlässigt worden, so Bröker. Aber er habe den Unterricht in der VHS genossen.
Lehrer an einer normalen Schule hätten es in der Regel schwer, die Schüler zu motivieren. Dies sei in der VHS anders, denn dort seien die meist erwachsenen Teilnehmer aus freien Stücken da und würden unter anderem für Beruf und Urlaub die Sprachen lernen.
Durchschnittlich zehn Teilnehmer pro Seminar - bei dem der Anteil der weiblichen Teilnehmer grundsätzlich überwog -Êhabe er in seinen Kursen gehabt. Und diese auch in den Folgekursen zum Weitermachen zu motivieren sei eine Herausforderung gewesen. Dies sei Friedemann Bröker aber immer wieder gelungen, wie VHS-Fachbereichsleiterin Anke Steinhauer bei der Verabschiedung unterstrich.
Interessant habe Bröker auch immer gefunden, dass die Erwachsenen in den VHS-Kursen ihre eigenen Vorstellungen hätten, wie Unterricht aussehen sollte. Und dies müsse man auch bei der Gestaltung des Unterrichts beachten. Als Lehrer ist der 80-Jährige bereits seit einigen Jahren im Ruhestand. Die jetzt gewonnene Freizeit werde er aber zu nutzen wissen. »Je älter ich werde, desto mehr Arbeit sehe ich. Mit der wachsenden Reife wird der Blick schärfer dafür, was zu tun ist.«
»Die Kurse von Friedemann Bröker wird zunächst die Dozenten Dolores Schling übernehmen«, so Anke Steinhauer. Und für die nähere Zukunft erklärte Steinhauer, dass die VHS auf eine weitere Muttersprachen-Lehrerin hofft.

Artikel vom 12.08.2006