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Religiöser Hintergrund
für Gewalt in Familien

Vortrag mit türkisch-stämmiger Anwältin


Bad Oeynhausen (WB). Häusliche Gewalt kann in allen Familien stattfinden - in Migrantenfamilien ist dieses Problem jedoch besonders häufig anzutreffen. Darüber hinaus kommen in Familien mit türkisch-islamischem Hintergrund Gewaltformen vor, die sich ansonsten in der deutschen Gesellschaft nicht mehr zeigen, wie zum Beispiel die Zwangsverheiratung und der so genannte Ehrenmord. Die Betreuung solch betroffener Familien erfordert auf dieser Grundlage eine besondere Sensibilisierung.
Mehr zu erfahren über die religiösen und gesellschaftlichen Hintergründe bei türkisch-islamischen Familien, die in Deutschland leben, das ist das Ziel, das der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt in einer neuen Vortragsveranstaltung verfolgt. PRIO (Prävention, Intervention, Opferschutz), das Bündnis gegen häusliche Gewalt im Kreis Minden-Lübbecke, hat als Referentin eine prominente Frau eingeladen: die türkisch-stämmige Rechtsanwältin aus Berlin, Seyran Ates. Ihr Fall ging 1984 durch die deutschen Medien, als sie selbst Opfer eines Anschlages wurde, den sie nur knapp überlebte.
Im Alter von 18 Jahren hat Seyran Ates bereits ihr erstes Buch geschrieben, das sich mit ihrer Immigration nach Deutschland befasst. Ihr Vortrag verspricht auch deshalb interessant und anschaulich zu werden, weil sie aktuelle Beispiele aus ihrer Anwaltspraxis geben kann und Erfahrungen aus ihrem eigenen Leben mit in ihren Bericht einbeziehen wird.
Die Veranstaltung ist am Mittwoch, 30. August, ab 15 Uhr im Kreishaus in Minden, Saal des Kreistages. Anmeldungen dafür werden angenommen von der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Minden-Lübbecke, Andrea Strulik, unter der Telefon-Nummer 05 71 /807-21 09 oder auch unter ihrer Email-Adresse a.strulik@minden-luebbecke.de.

Artikel vom 10.08.2006