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Für Zukunft gewappnet sein

Heidi Wagner ist Demographiebeauftragte für Kirchlengern

Kirchlengern (hr). Die Deutschen werden weniger. Diese Entwicklung ist unstrittig und zeichnet sich schon seit langem ab. Dass aber mit direkten Auswirkungen auf kommunaler Ebene zu rechnen ist , dessen sind sich die wenigsten bewusst. Nicht so in Kirchlengern. Bürgermeister Rüdiger Meier ernannte gestern Heidi Wagner zur Demographiebeauftragten der Gemeinde.
Demographie - also die Bevölkerungsentwicklung - wird somit ein weiterer Arbeitsschwerpunkt von Heidi Wagner sein, die bislang auch schon als Gleichstellungsbeauftragte für die Elsegemeinde tätig ist. »Das Thema wird in Fachkreisen diskutiert, führte in der Öffentlichkeit aber bislang ein Schattendasein«, erklärte der Bürgermeister seine personelle Entscheidung. Mit der Ernennung von Heidi Wagner - »sie ist erst die zweite Beauftragte für diesen Themenbereich in ganz OWL« - wolle man sich in Kirchlengern intensiv mit den Folgen der Bevölkerungsentwicklung vor Ort auseinander setzen. »Es handelt sich um eine der brennendsten Problemzonen in Deutschland überhaupt, die auch unmittelbare Auswirkungen auf Kirchlengern hat.« Deutlich werde das schon jetzt im Schulbereich. So sei die Grundschule Quernheim geschlossen worden, werde die Albert-Schweitzer-Sonderschule aufgrund des Schülerrückgangs in die ehemalige Grundschule verlegt. Aber auch bei der Anzahl der Senioren zeige sich der Wandel. »Der Anteil der über 65-Jährigen ist von 1996 bis Ende 2005 von 15,8 auf 17,9 Prozent gestiegen.« Eine Konsequenz sei ein erhöhter Bedarf an Plätzen in Seniorenheimen. Hier sei die Gemeinde beispielsweise schon im Gespräch mit möglichen Investoren, die sich für das bald leerstehende Schulgebäude in Klosterbauerschaft interessieren würden. »Denkbar ist hier ein Mehrgenerationenhaus, bei dem die jetzige Begegnungsstätte ins Konzept mit einbezogen werden soll.« Auch die Nahversorgung beispielsweise im Ortsteil Klosterbauerschaft bleibe in der Diskussion. Die Gemeinde habe bereits mit fünf Lebensmittelketten Gespräche geführt - alle hätten abgewunken. »Aber im Alter ist man nicht mehr mobil. Deshalb wäre hier ein genossenschaftlich geführter Dorfladen denkbar.«

Artikel vom 10.08.2006