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Verband der
Heimkehrer
ist aufgelöst

Nach 52-jähriger Tätigkeit

Tudorf (WV). Nachdem sich der Verband der Heimkehrer (VdH) sowohl auf Landes-, als auch auf Kreisebene aufgelöst haben, haben nun die letzten aus vier Orten stammenden acht Mitglieder im Alter von 78 bis 92 Jahren beschlossen, ihren Heimkehrerverband Tudorf ebenfalls nicht mehr weiter zu führen.

Des weiteren wurde beschlossen, die Heimkehrerfahne der Reservistenkameradschaft Tudorf mit der Verpflichtung zu übergeben, am Volkstrauertag mit dieser Fahne an den Gedenkfeiern teilzunehmen und die noch vorhandenen Underlagen des Ortsvereins nach einer Überarbeitung dem Kreismuseum Paderborn zu überlassen.
Der sich keinen Nachwuchs wünschende Heimkehrerverband Tudorf wurde am 29. November 1953 von aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Soldaten aus Niedern- und Oberntudorf gegründet. Ihr Ziel war die Forderung der Entlassung aller deutschen Kriegsgefangenen, eine Entschädigung für die Zeit der Kriegsgefangenschaft, sowie eine friedliche Verständigung und Kontaktaufnahme mit den ehemaligen Gegnern. Am 1. Januar 1954 schloss sich der Heimkehrerverband Tudorf als »VdH Ortsverband Tudorf« dem VdH Kreisverband Büren an. Im Laufe der Jahre fanden mit Einbeziehung der Frauen viele Versammlungen, Veranstaltungen und Busreisen statt. 1973 löste sich der VdH Kreisverband Büren auf, der VdH OV Tudorf übernahm dessen Heimkehrerfahne, da sich - bis auf Tudorf - alle anderen VdH Ortsverbände im Kreis Büren ebenfalls auflösten.
In der Folge schlossen sich einige Heimkehrer aus Salzkotten, Verne, Steinhausen, Harth/Ringelstein und Fürstenberg der Tudorfer Gruppe an, die sich dann dem Kreisveband Paderborn anschloss.
Nun hat sich nach mehr als 52 Jahren der trotz seiner kleinen Mitgliederzahl bis zuletzt sehr aktive Heimkehrerverband Tudorf aufgelöst. Er wurde zuletzt seit 1970 von Robert Gehrmann (Niederntudorf) als erster Vorsitzender und Schriftführer geleitet, der in den vergangenen Jahren zudem noch als Kassierer und Fahnenträger fungierte. Unterstützt wurde er bei seiner Arbeit vom zweiten Vorsitzenden Lorenz Rose (Oberntudorf), der in diesem Amt für den VdH mehr als 40 Jahre tätig war.
Die noch lebenden Heimkehrer und Soldaten der ehemaligen Deutschen Wehrmacht, die viel Schreckliches erlebt haben, wünschen sich nur noch, dass Deutschland der Frieden weiterhin erhalten bleibt und die Krieg führenden Länder zur Einsicht und Vernunft kommen und Frieden schließen.

Artikel vom 14.08.2006