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Theobald-Zelt jetzt italienisch

Neuer Betreiber sorgt für Veränderung und ganz neues Ambiente

Schloß Holte-Stukenbrock (kl). Das traditionelle Theobald-Zelt auf dem Pollhans-Markt hat in diesem Jahr einen neuen Betreiber. Nachdem sich die Familie Falk nach rund 40 Jahren zurückgezogen hat, haben Pantaleone Piccolo (der Betreiber der Pizzeria »Calabria« an der Bahnhofstraße) und die Geschäftsleute Henrik Lummer und Wolfgang Pohl die Gelegenheit ergriffen.

Dabei ist es reiner Zufall, wirkt aber wie eine wundersame Fügung, dass es sich beim »Calabria« um die ehemalige Gaststätte »Theobald« handelt, von der das Zelt seinen Namen hat. Freilich hat das »Calabria« mittlerweile selbst einen guten Namen, Piccolo ist seit 21 Jahren der Inhaber.
Tradition hin oder her, das Zelt wird künftig auch einen neuen Namen haben. Und der lautet »Vino Casa« und ist gleichzeitig Programm. »Natürlich wird es auch nach wie vor Bier im Zelt geben«, sagt Henrik Lummer. Aber italienische Weine und Prosecco und eine entsprechende Einrichtung sollen für »Ambiente« sorgen, nicht zuletzt einheitlich im Bistro-Stil gekleidetes Personal, das etwas von den Weinen versteht. Auch italienische Kaffee-Spezialitäten sollen zum Ausschank angeboten werden.
Beim geplanten Programm setzen die neuen Betreiber - zumindest teilweise - andere Akzente. Am Samstag sollen italienische Schlager zunächst den Abend bestimmen, bevor es zu fortgeschrittener Stunde in eine allgemeine Disco-Veranstaltung übergeht, die wohl vor allem das jüngere Publikum locken soll.
Der Sonntag wendet sich an die reiferen Jahrgänge. »Wir haben einen DJ verpflichtet, der deutschen Foxtrott auflegen wird«, so Lummer. Tagsüber wird das Sennestädter Fitnessstudio »Eden« die Gäste mit Vorführungen unterhalten.
Freunde der lateinamerikanischen Musik kommen am Montag auf ihre Kosten. Das Trio »Gonzales« aus Köln soll im »Vino Casa« für Stimmung sorgen. »Die drei sind wirklich gut« weiß Henrik Lummer. »Sie gehen ins Publikum und machen eine richtige Show.« Natürlich dürfen dann solche Ohrwürmer wie »La Bamba« oder »Cucurrúcucú Paloma« nicht fehlen. Abends steigt dann wieder die Party.
»Wir wollen auch Überfüllung im Zelt vermeiden«, sagt Lummer. Deshalb werde Wachpersonal am Eingang stehen und auch schon mal Leute wegschicken. »Es macht schließlich keinen Spaß, wenn man sich nicht mehr drehen kann, ohne jemandem auf die Füße zu treten.« Gleichzeitig werde auf diese Weise Krawall vermieden.
Die Idee zu einem etwas anderen Zelt-Konzept trägt der Unternehmer schon etwas länger mit sich herum. Bis jetzt sei er nur nicht zum Zuge gekommen, weil auf Pollhans die eingesessenen Betreiber Vorrang hätten. Nun habe er einen Fuß in der Tür und mit Piccolo einen Partner vom Fach. Wenn das Konzept ankommt, soll es auch im kommenden Jahr umgesetzt werden, dann möglicherweise auch mit einem anderen, attraktiveren Zelt, in dem sich so etwas noch besser umsetzen lässt.

Artikel vom 09.08.2006