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Individuell trotz
aller Sachzwänge

Dr. Wienecke beim Trainerkongress

Halle (WB). Vor 750 Fußballlehrern aus aller Welt war Dr. Elmar Wienecke gefragter Teilnehmer einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion beim Internationalen Trainerkongress in Hannover.

Neben dem Sportwissenschaftler von Saluto, der Gesellschaft für Sport und Gesundheit aus Halle, stellten sich Werder Bremens Trainer Thomas Schaaf, DFB-Sportdirektor Matthias Sammer, Togos Nationaltrainer Otto Pfister und Heinz Werner, einst Verbands- und Oberligatrainer in der ehemaligen DDR, den Fragen von Moderator Rudolf Brückner (Eurosport).
Aus den Spielbeobachtungen während der Fußball-Weltmeisterschaft ergaben sich einige interessante Aspekte aus Trainersicht. Als Beispiel gebend bezeichneten die Fachleute die Laufbereitschaft und das aggressive Spiel der deutschen Nationalmannschaft. Inwieweit waren dafür neue Impulse durch die amerikanischen Fitnesstrainer verantwortlich? Wie lassen sich positive Aspekte in der Praxis umsetzen? Zu diesem Problemkreis erklärte Dr. Elmar Wienecke: »In der Trainerausbildung sind wir schon seit einigen Jahren dabei, Strukturen zu verändern. Insofern sind die Trainingsmethoden nicht neu. Insbesondere auf dem Internationalen Trainerkongress 2005 sind bereits konkrete Analysen und Lösungsvorschläge erarbeitet worden, um das Leistungspotential der Spieler in Hinsicht auf individualisierte Trainingsplanung zu verbessern.« Wienecke wies auf ein in Europa wohl einmaliges Präventionskonzept hin, dass Saluto mit dem Deutschen Handballbund (DHB) über drei Jahre durchführen wird.
Thomas Schaaf gab Einblicke in die Schwierigkeiten der Bundesligatrainer, die Erkenntnisse zu berücksichtigen, obwohl dies gerade wegen der extremen Anhäufung von Spielbelastungen notwendig sei. Die Problematik erschließt sich aus dem Beispiel der WM-Teilnehmer: Bremens Nationalspieler Frings, Borowski und Klose hatten gerade einmal zwei Wochen Zeit, sich auf die am Wochenende beginnende Bundesligasaison vorzubereiten. DFB-Sportdirektor Matthias Sammer kündigte an, in absehbarer Zeit ein detailliertes Konzept vorzustellen, dass im Nachwuchsbereich die neusten Erkenntnisse berücksichtigen soll - auch mit Blick auf die Arbeit in den Vereinen.

Artikel vom 09.08.2006