09.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bockhorst zeigt sich von
seiner »goldigen« Seite

Kommission nahm gestern das Dorf unter die Lupe

Von Stefanie Hennigs
Versmold-Bockhorst (WB). Noch 17 Tage -Êdann wissen die Bockhorster, wie gut der Eindruck war, den ihr Dorf gestern Nachmittag auf die Jury des Landesentscheids »Unser Dorf hat Zukunft« gemacht hat. Der ganze Ort war gestern auf den Beinen, um das Dorf von der »goldigen« Seite zu zeigen.

Exakt 120 Minuten hatte das Team um Heimatvereinsvorsitzenden August-Wilhelm Rolf-Kiel Zeit, die Jury von den Vorzügen Bockhorsts zu überzeugen. Das war den Bockhorstern in den vergangenen Jahren bereits mehrfach gelungen: Mit »Gold« im Kreiswettbewerb hatte sich das Dorf im vergangenen Jahr für den jetzt laufenden Landesentscheid qualifiziert, bei dem sie vor drei Jahren schon einmal »Bronze« gewonnen hatten.
Zu zeigen, warum Bockhorst -Êgetreu des Wettbewerbsmottos -ÊZukunft hat, fiel den vielen engagierten Jury-Begleitern nicht schwer: Sie führten die 16-köpfige Gruppe um Kommissionsleiterin Annegret Dedden durch den Kindergarten, stellten die Pläne für die letzte Phase der Dorferneuerung, das Projekt »Bürgerbus« und die Pläne für den Kirchplatz vor. Immer wieder Thema war das gute Miteinander im Dorf und die tolle Zusammenarbeit aller Vereine in der Dorfgemeinschaft: »Die Dorfgemeinschaft funktioniert gut, wir identifizieren uns voll und ganz mit dem Dorf«, sagte Jörg Mescher von der TG Bockhorst, auf deren Gelände mit neuem Beachvolleyballfeld der Bus ebenfalls hielt. Sichtbares Zeichen für das Zusammengehörigkeitsgefühl waren auch die neuen Poloshirts mit dem Aufdruck »Wir in Bockhorst«, die gestern bereits einige trugen.
Wie lebendig das Dorf ist, wurde an vielen Stellen deutlich: Der Löschzug um Klaus Kemner stellte sich genauso vor wie der Volkstanzkreis des Heimatvereins, die Karibu-Gruppe, der Männergesangverein und der Kirchenchor, der die Jury mit den Klängen von »Alta trinita beata« in der Dorfkirche begrüßte.
Das alles, was eine Zukunft hat, auch eine Vergangenheit braucht, machte Magdalene Meyer-Sickendiek deutlich, auf deren Hof die Rundfahrt der Kommission begonnen hatte: Sie stellte bei einer Busrundfahrt durch die idyllische Bockhorster Landschaft die ältesten Höfe in Siedinghausen und Halstenbeck vor. Landwirt Joachim Klack machte als Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Ortsvereins deutlich, dass die Landwirte mit dem Biogas-Projekt, Solar-Energie und dem Hanfanbau viele Ideen für die Zukunft verfolgen. Gernot Redecker stellte das vielseitige Bockhorster Wirtschaftsleben in den Mittelpunkt -Êdie gesunde Mischung aus 16 Vollerwerbs-Landwirten, 30 Gewerbebetrieben, elf Handwerksbetrieben und vielen mehr. »Es gibt hierdurch 500 Arbeitsplätze -Êangesichts von 1550 Einwohnern ist das recht viel.«
Am 26. August wird die Jury ihr Votum in Düsseldorf präsentieren. Wie viele Punkte Bockhorst in den Bereichen Zukunfts-Konzeption, wirtschaftliche Entwicklung, soziales/kulturelles Leben, Bau- und Grüngestaltung sowie Dorf in der Landschaft erhält, wurde gestern bereits direkt im Anschluss entschieden. Noch bis zum 18 August bereist die Kommission die 30 Siegerdörfer in NRW. »Ich bin mir sicher, dass wir alles 'rübergebracht haben, was wir wollten«, sagte August-Wilhelm Rolf Kiel nach den 120 Präsentationsminuten. Er hofft -Ê gemeinsam mit wohl allen Bockhorstern -, dass das Dorf das Ergebnis von 2002 noch übertreffen kann.

Artikel vom 09.08.2006