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Steinhagens Kinder helfen Schülern in Ghana

Dank Spenden und Sponsorenläufen: Gemeinde-Bürgerkomitee sichert Schulpatenschaften

Steinhagen (WB/anb). Die Steinhagener Schulen machen sich auch für die Bildung in Afrika stark. Nicht zuletzt dank ihrer Sponsorenläufe kann das Gemeinde-Bürgerkomitee für Entwicklungszusammenarbeit auch im kommenden Schuljahr wieder Kindern aus dem Westfälischen Kinderdorf im ghanaischen Oyoko das Schulgeld zahlen und damit den Besuch der privaten Adventist Preparatory School ermöglichen.

So unterstützt die Grundschule Steinhagen beispielsweise bereits seit vier Jahren jeweils vier Kinder mit dem Schulgeld. Darüber hinaus, so vermeldet Bürgerkomitee-Vorsitzender Dieter Halle jetzt, haben sich auch 30 Steinhagener Bürgerinnen und Bürger mit einer Spende von jeweils 100 Euro für die Beschulung der Kinder eingesetzt. Und die Grundschule Amshausen, die vor den Ferien mit einem Sponsorenlauf Geld sammelte, sorgt jetzt zudem für die finanziellen Mittel, damit die besseren Schüler die Sekundarstufe, also die achte bis zehnte Klasse, besuchen und später vieleicht sogar zum Gymnasium gehen oder studieren können. Sampson Owusu Boampong, der Leiter des Westfälischen Kinderdorfes, freue sich natürlich gerade über diese Bildungsmöglichkeit sehr, erklärte Dieter Halle gegenüber dem WESTFALEN-BLATT.
Es sind Voll-, zum Teil auch Sozial-Waisen, die im Kinderdorf von Oyoko leben. Oftmals sind ghanaische Eltern aufgrund der ärmlichen Lebensverhältnisse nicht in der Lage, sich um ihre Kinder zu kümmern. Viele Kinder haben ihre Eltern auch früh durch AIDS verloren, erklärt Dieter Halle: »Glück hat, wer in dem Kinderdorf aufgenommen wird und dort ein neues Zuhause findet. Die anderen Kinder versuchen, sich allein durchs Leben zu schlagen.«
Weil es nicht selbstverständlich ist, gehen ghanaische Kinder, vielleicht anders als Kinder in Deutschland, gern zur Schule. Obwohl strenge Regeln herrschen: Ausschließlich Englisch wird gesprochen, die Muttersprache Twi ist bei Stockschlägen verboten. Schule bestimmt den Tag der Kinder. Dieter Halle verdeutlicht das am Beispiel von Mary: Sie steht um 6 Uhr auf, verlässt nach gemeinsamem Duschen und Frühstück um 7.30 Uhr das Kinderdorf-Haus und läuft zur Schule, die um 8 Uhr beginnt und erst um 14.30 Uhr endet. Von 15.30 bis 17.30 Uhr muss das Mädchen Aufgaben im Haushalt erledigen, bevor bis zum Abendessen um 19 Uhr die Schulaufgaben anstehen. Um 20 Uhr ist Nachtruhe.

Artikel vom 09.08.2006