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Ein Pausenbrot
mit Liebe und
Nährstoffen

Ernährungstipps zum Schulanfang

Von Maren Waltemode (Text)
und Oliver Schwabe (Foto)
Vlotho (VZ). Heute beginnt für die Vlothoer Schüler wieder der Ernst des Lebens. Die faule Zeit der Sommerferien ist vorbei, nun stehen wieder Mathe, Deutsch und Bio auf dem Stundenplan. Damit der Kopf die Zahlen und Formeln richtig aufnehmen kann, braucht der Körper Nährstoffe. Die bekommt er durch eine vitamin- und nährstoffreiche Pausenverpflegung und nicht durch Schokoriegel und Cola.

Trotzdem essen Schulkinder eben oft am liebsten Weißbrot mit Nutella und trinken mit Genuss ihre Vanillemilch in der großen Pause. Dabei können kreative Eltern ihren Sprösslingen mit wenig Aufwand ein leckeres und gesundes Pausenfrühstück zubereiten und ihr Bewusstsein für ausgewogene Ernährung schulen, ohne dem Nachwuchs die Lust am Essen zu nehmen. Kinder finden Obst und Gemüse oft langweilig und wollen lieber einen Schokoriegel essen. Für Eltern, denen der Kampf um eine gesunde Ernährung ihres Kindes bekannt vorkommt, hat der Vlothoer Kinderarzt Dr. Rolf Eckard Grabbe einen einfachen Tipp: »Man kann scheinbar langweilige Äpfel zum Beispiel zu Zauberäpfeln machen, indem man sie schön zuschneidet oder einen kleinen Obstsalat zubereitet.« Das Auge isst mit, findet der Mediziner: »Wer möchte schon in einen verschrumpelten Apfel beißen?«
Statt Weißbrot sollten Eltern lieber Vollkornbrot verwenden, die Stärke im Brot wird langsamer abgebaut und liefert daher länger Energie. Ein Salatblatt auf dem Brot versorgt die Kids nicht nur mit wertvollen Vitaminen, es ist zwischen Brot und einer Scheibe Käse auch ein echter Hingucker. Auch auf kalorien- und zuckerhaltige Getränke sollte weitgehend verzichtet werden. »Am besten ist Wasser. Natürlich dürfen Kinder auch mal ein Glas Fruchtsaft genießen«, rät der Kinderarzt. Kinder brauchen außerdem mindestens drei Mal täglich Milchprodukte für den guten Knochenaufbau. Hier rät der Vlothoer Mediziner allerdings ab von zu viel Vanillemilch und süßem Kakao und empfiehlt eher ein Glas Vollmilch oder eine Scheibe Käse.
Auch Renate Ricken von der Geschäftsstelle Gesundheitskonferenz in Herford rät zu gesunder Ernährung im Klassenzimmer. Mit dem Projekt »Kids Vital« will sie Kinder so früh wie möglich an bestimmte Ernährungsstandards gewöhnen. »Kinder sind noch lernfähig und empfänglich, aber man muss ihnen eine gesunde Ernährung plausibel machen und das geht nur in Zusammenarbeit mit Eltern, Lehrern und Ärzten«, erklärt Renate Ricken. Die Gesundheitsexpertin hofft, von September an elf beantragte Projekte von »Kids Vital« im Kreis Herford starten zu können.
Bei Alicia, Laura und Miguel Bleich aus Vlotho kommen schon jetzt viele gesunde Dinge in die Brotdose. Mama Ana Bleich versorgt ihren Nachwuchs mit Vollkornbrot, Käse, Wurst, Gurken und Äpfeln. »Und manchmal gibt's ein Brot mit Nutella. Das darf auch mal sein«, findet die Mutter. Die achtjährige Alicia mag am liebsten Brot mit Salat und Kochschinken und die Zwillinge Laura und Miguel (6), die jetzt eingeschult werden, stimmen ihrer großen Schwester einhellig zu.

Artikel vom 09.08.2006