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Nadine Kreienbrock überragend

Westfälische Leichtathletik-Meisterschaften: vier Vizetitel für den TuSpo Rahden

Bielefeld/Kreis Minden-Lübbecke (nee). Drei Meistertitel für Eintracht Minden, fünf Vizemeisterschaften für TuSpo Rahden und eine für die LG Porta sowie weitere erstklassige Platzierungen für die Athleten des Mühlenkreises waren die herausragenden heimischen Ergebnisse bei den Westfälischen Leichtathletik-Meisterschaften 2006 im neu renovierten Bielefelder Stadion Rußheide am Samstag.
Millimeter fehlten Sven Hülshorst im Hochsprung zum Westfalenmeistertitel. Fotos: Notz
In Abwesenheit der besten, bei den Europameisterschaften in Göteborg startenden, westfälischen Athleten, bot die Eintrachtlerin Kirsten Klose bei den Frauen mit sehr guten 62,67m im Hammerwerfen die Topleistung bei den relativ schwach besuchten Westfalenmeisterschaften. Mit ihrem Erfolg im Kugelstoßen von 11,90m wurde sie dazu noch eine von wenigen Doppelmeisterinnen der Veranstaltung.
Eine sichere Bank war im Stabhochsprung der Männer wieder einmal Sebastian Funke von Eintracht Minden. Mit der Einstellung seiner Jahresbestleistung von 4,60m sicherte er sich überlegen den westfälischen Meistertitel.
Wegen einer bei den Europameisterschaften im Zwanzigkampf in Scheeßel erlittenen Verletzung konnte Adrian Schürmann von der LG Porta Westfalica seinen Vorjahrstitel über 400 Meter Hürden nicht verteidigen.
Im Vorfeld der Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften vom 1. bis 3. September in Wesel, bei denen nur die 30 punktbesten Deutschen Siebenkämpferinnen starten dürfen, ging Nadine Kreienbrock vom TuSpo Rahden, die auf einen Start in Wesel hofft, viermal an den Start in Bielefeld. Vier Starts - nur eine Niete, die dafür in ihrer eigentlichen Glanzdisziplin Hochsprung: Hier überquerte die Rahdenerin nur 1,58, humpelte dabei mehr, als dass sie einen ordentlichen Versuch abliefern konnte - »dabei hatte es im Einspringen noch sehr gut ausgesehen«, meinte Trainer Günter Seidel. Auch wenn es hier für Nadine nicht zum erhofften Westfalentitel im Hochsprung reichte, ihr Test war mit drei Vizemeisterschaften ein voller Erfolg. Mit 11,14m im Kugelstoßen und mit 37,07m im Speerwerfen verbesserte sie ihre Jahresbestleistungen in diesen Disziplinen erheblich und sollte auch mit ihrer Hürdenzeit von 15,69s über 100 Meter zufrieden sein. Mit der Kugel zog sie sich aus dem Hochsprungtief heraus und erzielte eine neue Saisonbestleistung. Gleiches galt für den Speerwurf, wo sie ihre drittbeste Leistung überhaupt ablieferte und sich langsam wieder an die schon einmal geknackte 40-Meter-Marke heranzutasten scheint.
Ihr Vereinskollege Sven Hülshorst hatte es in der Hand, seinen ersten Westfalentitel im Hochsprung zu holen, als er beim zweiten Versuch über 1,88m ganz knapp mit der Hacke die Sprunglatte berührte und sie nach kurzem Zögern dann doch noch herab fiel. »Wenn er das geschafft hätte - ich hätte es ihm so gegönnt«, litt Mentor Seidel auch bei Hülshorst mit, der auf Grund seines Studiums nicht den Trainingsumfang früherer Tage absolvieren kann. Mit übersprungenen 1,83m wurde er so von dem Paderborner Georg Kruschinski, der im dritten Versuch 1,88m übersprang, auf den Vizemeisterrang verwiesen. Ein guter vierter Platz im Weitsprung mit 6,46m rundete seinen Wettkampftag in Bielefeld ab. Auch hier wäre noch mehr drin gewesen: »Der Absprung war zu flach, daran müssen wir noch arbeiten«, erklärte Günter Seidel, woran es haperte.
Barbara Korte, als A-Jugendliche, hatte für die LG Porta Westfalica im Dreisprung der Frauen gemeldet und holte sich bei starkem Gegenwind mit 10,30m ebenfalls ihre erste westfälische Vizemeisterschaft.
Die Trauben bei den eingebundenen, gut besuchten Westdeutschen Juniorenmeisterschaften hingen in vielen Fällen für die heimischen Starter ungleich höher. Als beste Kreissprinterin schob sich Juniorin Isabelle Wiens von Eintracht Minden unter vierundzwanzig angetretenen Starterinnen mit persönlicher Jahresbestleistung über 100 Meter in guten 12,57s auf Rang vierzehn und holte dazu über 200 Meter den erstklassigen sechsten Platz mit 25,63s.
Hinter drei starken Dreispringerinnen aus Wanne-Eickel und Köln wurde die leicht verletzte Barkhauserin Annika Schürmann von der LG Porta ehrenvolle Vierte mit ordentlichen 11,48m.

Artikel vom 09.08.2006