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Marodes Fachwerkhaus
an Hans Mertens verkauft

Architekt plant Sanierung im kommenden Jahr

Gütersloh (mdel). Für das marode Fachwerkhaus in der Hohenzollernstraße 11 scheint sich doch noch ein gutes Ende abzuzeichnen. Nachdem die Stadt gegenüber dem Besitzer Melvin Vinnenberg einen Baustopp verhängt hatte, hat dieser das Gebäude-Ensemble nun an die Familie des Architekten Hans Mertens verkauft.

Bereits im März hatte Vinnenberg den Spaß an der im November 2004 erworbenen Immobilie verloren. Nach wochenlangen Querelen mit der Stadt Gütersloh bot er die drei denkmalgeschützten Gebäude samt 680 Quadratmeter Grundstück zum Verkauf an. Als Preis rief der Herzebrock-Clarholzer damals 120 000 Euro aus. Als Makler hatte er das Gütersloher Büro Knocke und Richter eingeschaltet.
Wie viel Geld Hans Mertens letztlich für das Fachwerkhaus hingeblättert hat, wollte der Gütersloher gestern im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT nicht verraten. Um es auf Vordermann zu bringen, seien jedoch beachtliche Investitionen notwendig. »Ich hatte bereits seit längerem ein Auge auf das Gebäude geworfen«, berichtet der Architekt.
Einige Ideen hat Mertens zusammen mit seinem Partner Ralf Kirchhoff bereits zu Papier gebracht. »Bei unserer Sanierung werden wir Ýdas AlteÜ gewinnen lassen und den Charakter durch filigrane Einbauten hervorheben«, so Kirchhoff. Ein Hauch von Moderne solle dennoch eingebracht werden. Die Historie des Gebäudes solle dieser unterstreichen und nicht verdrängen. Im Innenhof seien zum Beispiel großzügige Wintergärten angedacht, die die historischen Fassaden besonders betonen sollen.
Nach Angaben von Hans Mertens sollen die Ideen jetzt konkretisiert und die Sanierungsarbeiten im kommenden Frühjahr in Angriff genommen werden. Bei einem ersten Treffen verständigten sich Mertens und Kirchhoff bereits mit Dietmar Buschmann vom Fachbereich Bauordnung der Stadt Gütersloh und mit Dirk Stöver vom Westfälischen Amt für Denkmalpflege. Einig sind sich die Beteiligten darin, dass sich am Stil des Gebäudes nichts ändern soll. Ein Gewinn für die Hohenzollernstraße wird es in jedem Fall sein, wenn das Fachwerk des vorderen Gebäudes wieder direkt sichtbar wird. Offen bleibt allerdings noch, wie das Gebäude-Ensemble später genutzt werden soll. Ob dort künftig gewohnt oder gearbeitet wird, muss sich noch herausstellen.

Artikel vom 09.08.2006