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Steppkes sagen Kinderstadt »Ade«

Großes Abschlussfest in »Kidscity« mit Tänzen, Liedern und Zauberspaß


Marienfeld (mi). Eine Stadt, die von Kindern aufgebaut, bewohnt und kontrolliert wird - etwas derartiges gibt es eigentlich nur in Kinofilmen und Kinderträumen. Im und am Jugendhaus »Trockendock« in Marienfeld ist diese Fantasie-Vorstellung innerhalb der letzten drei Wochen wahr geworden: »Kidscity II« ist voll und ganz auf die Bedürfnisse der ausschließlich kleinen Bewohner abgestimmt. Das Ferienspielprojekt feierte nun ein großes Abschlussfest.
Im Rahmen der Ferienspiele des Stadtjugendrings Harsewinkel entstand bereits vor zwei Jahren eine »Kinderstadt«. Wegen des großen Anklangs, den das Projekt damals fand, wurde es vom 14. Juli bis zum 4. August wiederholt. »Das Ziel des Projekts Kidscity II war es, den Kindern das alltägliche Leben der Erwachsenen näherzubringen. Sie waren deshalb beispielsweise durch Bürgermeisterwahlen an demokratischen Entscheidungsfindungen beteiligt und mussten natürlich auch arbeiten, um ihr Leben finanzieren zu können«, berichtet Michael Kirk, Leiter des Jugendhauses »Trockendock«.
So entstanden in »Kidscity« eine Bank, ein Kiosk, ein Eiscafé, eine Zeitung, eine Post, ein Kunstatelier und natürlich ein Rathaus. Dort residierten die Bürgermeister der Stadt, die regelmäßig neu gewählt wurden. Tom Kirk und Noelia Petschik-Meier übernahmen den verantwortungsvollen Posten in den letzten Tagen von »Kidscity«. »Man musste jeden Tag 15 Minuten vor Beginn des Projekts da sein und die Ratssitzung vorbereiten. Dort musste man klären, was für den restlichen Tag anliegt, Gesetze machen und Fundsachen melden«, erzählt Mini-Bürgermeister Tom über seine Arbeit, während Noelia ihre »Kollegin« Sabine Amsbeck-Dopheide über das »Kidscity«-Gelände führt.
Keine Frage, Spaß hatten alle beteiligten Kinder, auch wenn das Leben in der Kinderstadt nicht immer nur vergnüglich war: Schließlich mussten die Kleinen jeden Tag zum Arbeitsamt, um sich für eine Schicht in einem der verschiedenen Betriebe zu bewerben. Denn nur durch Arbeit konnte man »Kiro« verdienen (die in »Kidscity« vorherrschende Währung). Und nur wer genügend »Kiro« hatte, konnte das erarbeitete Geld auch ausgeben.
Das Abschlussfest bot den Besuchern allerhand Möglichkeiten zum Geldausgeben und Spaß haben: Man konnte Waffeln, gebrannte Mandeln, Getränke und selbst gemachte Produkte aus dem »Kidscity«-Shop erwerben, außerdem wurde eine Stadtführung mit den beiden Bürgermeistern angeboten. Neben eingeübten Tänzen und Liedern gab es dann für die Kinder noch eine echte Überraschung: Ein Zauberer versüßte ihnen und ihren Eltern und Freunden den Nachmittag.
Michael Kirk dankte derweil nicht nur den ehrenamtlichen Helfern, sondern auch allen anderen Beteiligten für ihre Unterstützung. »Ohne die Familien und Betriebe, die großzügig spendeten, und die insgesamt 13 Helfer, die jeden Tag von 10 bis 15 Uhr in Kidscity vor Ort waren, hätten wir das Projekt nicht auf die Beine stellen können«, so sein positives Fazit.

Artikel vom 09.08.2006