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Torwegge will verstärkt ausbilden

Fachpersonal schwer zu bekommen - Einstellungen nach Verdoppelung der Aufträge

Löhne-Gohfeld (ke). Auf ein gutes erstes Halbjahr blickt die Firma Torwegge Holzbearbeitungsmaschinen GmbH zurück. »Der Auftragseingang lag schon Ende Juni auf dem kompletten Vorjahresniveau«, berichtet Geschäftsführer Uwe Kosok im Gespräch mit der LÖHNER ZEITUNG. Dies führte zu weiteren Einstellungen.

Möglich wäre eine Verdoppelung des Auftragseingangs zum Jahresende 2006, so die Einschätzung Kosoks. In den vergangenen zwölf Monaten sind etwa 15 neue Arbeitsplätze mit hochqualifizierten Mitarbeitern, gerade im Bereich Elektronik, Konstruktion und Vertrieb, neu besetzt worden. Investieren will Torwegge nach wie vor in neue Mitarbeiter, um das überproportionale Wachstum auch umsetzen zu können. Kosok: »Aktuell suchen wir Mechatroniker und Elektroniker für Maschinen-Inbetriebnahmen.« Der Geschäftsführer räumt ein, dass es trotz hoher Arbeitslosigkeit schwierig ist, geeignetes Personal zu finden: »Fachkräfte, die auch reisebereit sind.«
Das alteingesessene Unternehmen macht aus der Not eine Tugend. Bei Torwegge soll das Ausbildungspotential in verschiedenen Bereichen verstärkt werden, wie bei Mechatronikern, technischen Zeichnern aber auch im kaufmännischen Bereich. »Ab 2007 sollen mindestens zehn Prozent der Mitarbeiter Auszubildende sein«, erklärt der Geschäftsführer und weist auf eine angestrebte Kooperation mit der August-Griese-Schule hin. Die Anfang 2005 begonnen Strukturierungsmaßnahmen zur Integration von Torwegge in die Muttergesellschaft Homag/Schopfloch liefen weiterhin überraschend gut und schneller, als man es sich zum Anfang der Maßnahme vorgestellt habe. Dazu beigetragen habe vor allem der sehr gute Einstieg in das Tür-/Zargengeschäft, mit Großprojekten in Nord- und Südeuropa, aber auch mit verschiedenen Kleinprojekten. Aufgrund einer Kundenaktion mit Vorstellung einer neuen Maschinen-Generation im April habe es Anschlussaufträge in Millionenhöhe unter anderem nach Norwegen und in die Türkei gegeben. Im laufenden Geschäftsjahr will Torwegge nach Angabe von Geschäftsführer Uwe Kosok ein Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich erzielen. Der international starke Wettbewerb, aber auch die hohen Rohstoff- und Energiepreise sowie der starke Euro konnten bei Torwegge nicht verhindern, dass das operative Ergebnis weiter verbessert wird. Die Produktivität habe in vielen Bereichen gesteigert werden können.
Sorgen bereitet dem Unternehmen der geistige Diebstahl von Know-How in der kompletten Welt, aber auch einheimische Technologiediebe seien beteiligt: »Das erhöht den Margendruck weiterhin erheblich«. Neue Technologien gerade im oberen High-Tech-Bereich sollen dem entgegentreten. Die Marktführerschaft in verschiedenen Produktbereichen sei auch bei der Messe Xylexpo in Mailand im ersten Halbjahr deutlich geworden, wo unter anderem Tür-/Zargenanlagen sowie so genannte Spezial-Doppelendprofiler vorgeführt wurden. Die Integration in die Vertriebs- und Service-Organisation der Muttergesellschaft weltweit wird als Sicherstellung der Marktposition angesehen, eine Verbesserung der Finanz- und Ertragskraft als wichtige Bausteine, um die im Augenblick 132 Mitarbeiter in Gohfeld zu halten und den Standort in Deutschland zu sichern.

Artikel vom 08.08.2006