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Münzsammler mit Leidenschaft

Schützengesellschaft: Wilfried Neukirch hofft auf Jubiläumsprägung

Von Thomas Meyer (Text und Foto)
Herford (HK). Zu ihrem 100., 125. und 150. Jubiläum ließ die Schützengesellschaft Herford eigene Münzen prägen. Der Schützenbruder und leidenschaftliche Münzsammler Wilfried Neukirch besitzt alle drei.

Nun schlägt er vor: Der Jubiläumsschützenkönig, der Ende diesen Monats ausgeschossen wird, könnte seinem Volk doch zum 175. Geburtstag eine vierte Münze schenken.
Wilfried Neukirch sammelt Münzen seit seiner Kindheit. »Einmal schenkte mir mein Vater zwei glänzende 50-Pfennigstücke. Damit fing alles an«, erinnert sich der heute 62-Jährige.
Fortan betrieb er auf dem Schulhof regen Tauschhandel, später kaufte er Münzen bei Auktionen und Fachhändlern. Heute hat er sich auf Taler- und Markstücke des Deutschen Reiches nach 1871 spezialisiert. »Man muss seinen Sammelbereich eingrenzen, sonst kann man seine Sammlung nicht komplettieren«, erklärt der aus Pommern stammende Herforder.
Sechs Münzen fehlen ihm noch, drei davon sind unbezahlbar. Die verbleibenden drei versucht Neukirch, in nächster Zeit zusammenzubekommen.
Eine ungleich kleinere Münzsammlung kann hoffentlich nie vollständig abgeschlossen werden: die der Jubiläumsmünzen, denn die Schützenfeste gehen weiter. 1932 erschien die erste Münze der Schützengesellschaft zu Herford von 1832. Sie zeigt den Münsterkirchplatz auf der einen und das Wappen der Schützen auf der anderen Seite. »Die erste ist mit ihrem sauber geschnittenen Stempel zugleich die wertvollste Münze«, weiß Fachmann Neukirch, der 30 Jahre lang bei der Dresdner Bank arbeitete.
Zum 125. Jubiläum verewigten die Schützen ihr Logo und das Stadtabzeichen auf einer schon etwas einfacher hergestellten Medaille. Bei der 150-Jahr-Münze verzichtete man gar ganz auf eine Rückseite, legte dafür beide Wappen auf der Vorderseite zusammen - immerhin in Farbe.
Jetzt wünscht sich Wilfried Neukirch, dass eine vierte Münze wieder aufwändiger hergestellt wird. »Ich könnte mir vorstellen, ein bewegendes Thema unserer Zeit aufzugreifen«, schmunzelt der Bankkaufmann und denkt dabei an MARTa oder den neuen Wall...

Artikel vom 09.08.2006