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Schlange kroch durch Nachbargärten

Verschwundene Kornnatter von Giulio Rother nach sechs Wochen wieder da

Von Oliver Horst (Text und Foto)
Versmold (WB). Vor sechs Wochen war sie heimlich ausgebüxt, hatte sich aus der ersten Etage einen Weg ins Freie und dann durch mehrere Nachbargärten gesucht, ehe sie es sich zuletzt in einem Komposthaufen einige Straßen weiter bequem machte. Seit gestern ist die Kornnatter, eine 80 Zentimeter große Schlange, wieder Zuhause bei Giulio Rother.

Seit zwei Jahren hat das Reptil sein Domizil im Terrarium im Haus der Familie an der Nelkenstraße. »Zu Beginn der Sommerferien war sie plötzlich weg«, sagt der 15-jährige Besitzer der Schlange. Die Suche im heimischen Garten und der direkten Umgebung blieb erfolglos.
Erst als aufmerksame Anwohner der Sandortstraße jetzt das Tier an einem Komposthaufen entdeckten und sich Tierärztin Dr. Margrit Pfeffer der Kornnatter am Samstag annahm, fanden sich die Schlange und ihr Besitzer gestern wieder. Eine Nachbarin des Jugendlichen hatte den entscheidenden Tipp gegeben.
Bis zu 1,80 Meter lang kann die Kornnatter werden, sagt Giulio Rother. Für Schlangen habe er sich immer schon interessiert. Vor zwei Jahren zog dann die namenlose Kornnatter bei der Familie ein. Inzwischen leistet ihr noch eine zweite, kleinere Artgenossin Gesellschaft.
»Die Kornnattern fressen Mäuse. Eine im Monat genügt ihnen«, sagt Giulio Rother. Die Schlange, die ursprünglich in den USA und Mexiko ihren Lebensraum besaß, erwürge mit ihrem Körper das Opfer und verschlinge es dann in einem Stück. Für Menschen geht von der Kornnatter keine Gefahr aus. »Ansonsten braucht sie nur Wasser und Wärme.« Eine Bodenheizung ist dementsprechend im Terrarium eingebaut. Die Mäuse würde der 15-Jährige auch selbst züchten, sagt er: »Doch meine Mutter möchte das nicht so gerne«, sagt Giulio Rother.

Artikel vom 08.08.2006