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In der Speisenkammer verteilen Helfer der Bürener Caritas dienstags Lebensmittel an Bedürftige. Ein Kochkursus, den Brigitte Badke und Christian Bambeck ins Leben rufen wollen, soll das Angebot ergänzen.

Caritas macht
Kochmuffel fit
in der Küche

Koch- und Haushalts-Kursus geplant

Von Hanne Reimer (Text und Foto)
Büren (WV). Wer mit wenig auskommen muss, muss umso besser haushalten können. Und wenn das Geld knapp ist, ist es allemal besser, selbst zu kochen und nicht auf Fertiggerichte zu setzen. Leckerer und gesünder ist es schließlich außerdem. Doch viele Menschen, haben die Helfer der Caritas in Büren bei ihrer täglichen Arbeit festgestellt, sind dazu nicht fit genug in der Küche und im Haushalt. Ein neuer Kursus soll helfen.

»Gespräche mit unseren Helferinnen in der Speisenkammer haben gezeigt, dass viele unserer Kunden beispielsweise mit frischem Gemüse wenig anzufangen wissen«, erklärt Christian Bambeck, Geschäftsführer des Caritas-Verbandes im Dekanat Büren. Gleichzeitig stellt Caritas-Schuldnerberaterin Anne Wördehoff fest, dass die Familien, die mit ihrem Einkommen nicht auskommen, immer mehr werden. 2100 Beratungskontakte hat sie mittlerweile pro Jahr.
Aus diesen Überlegungen heraus möchte die Caritas vom November an in Büren einen Kochkursus der etwas anderen Art anbieten.
Kochen liegt im Trend und Kochkurse gibt es viele, doch dieses spezielle Angebot ist vor allem für Menschen mit geringem Einkommen gedacht. »Das müssen nicht unbedingt Menschen sein, die von Hartz IV leben«, weiß Christian Bambeck, dass auch viele Geringverdiener, die Arbeit haben, kaum mit ihrem Geld über den Monat kommen.
Als Anreiz, beim Kochkursus mitzumachen, stellt die Caritas die Lebensmittel zur Verfügung, die fertig gekochten Mahlzeiten dürfen die Teilnehmer mit nach Hause nehmen.
»Gesucht werden noch gestandene Hausfrauen oder gerne auch -männer, die Zeit und Lust haben, ihr Wissen über Essenszubereitung und Haushaltsführung weiterzugeben«, sagt Brigitte Badke, die als hauptamtliche Mitarbeiterin beim Verband für die Gemeindecaritas zuständig ist.
Freiwillige, die diese Aufgabe übernehmen möchten, werden dafür zunächst geschult: Eine Ernährungsberaterin und eine Schuldner- und Sozialberaterin bereiten die Helfer von Mitte September an vor und zeigen ihnen, wie sie ihre Kenntnisse anderen vermitteln können.
Im Idealfall, so hofft Brigitte Badke, könnte der Kochkursus der »Türöffner« für weitere Hilfen sein. Dabei denkt sie beispielsweise an Gespräche und Haushaltstipps, während die Suppe auf dem Herd köchelt, oder auch an Ratschläge zum sparsamen Wirtschaften oder zum Führen eines Haushaltsbuchs.
Wenn die Chemie auf beiden Seiten stimmt, könnte eine freiwillige »Koch-Lehrerin« vielleicht sogar eine Familie zu Hause besuchen, vor Ort Tipps geben, oder einmal mit zum Einkaufen kommen.
Mit etwa zwölf Teilnehmern soll der Kursus starten. Wer daran teilnehmen oder als erfahrener »Haushälter« sein Wissen weitergeben möchte, sollte sich mit dem Caritasverband Büren, Briloner Straße 9, Ruf 9870-35, in Verbindung setzen.

Artikel vom 09.08.2006