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Bus-Streit:
Kompromiss
zugestimmt

Eltern nicht zufrieden

Halle (HHS). Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann hat sich gestern Abend mit Vertretern der Ratsfraktionen im Schulbus-Streit »mehrheitlich« auf die Kompromisslösung geeinigt. Die kostenlose Schülerbeförderung an der Grundschule Gartnisch wird übergangsweise für ein Jahr fortgeführt.

Zudem ist der Verwaltung auferlegt worden, auch für die Lindenschule eine ebenfalls einjährige Übergangslösung mit einem zusätzlichen Haltepunkt am Schulzentrum Masch zu organisieren. Dies gebe Schulen, Eltern und Stadt die Möglichkeit, sich in Ruhe auf die veränderten Situationen einzustellen, teilte die Bürgermeisterin in einer Stellungnahme mit. »Insbesondere ist Zeit, mit den Kindern sicheres Verkehrsverhalten zu üben und aufgekommene Fragen über Schulwegsicherung zu beantworten.«
Nachdem sich betroffene Gartnisch-Eltern während einer Versammlung schon vergangenen Donnerstag für einen zumindest auf drei Jahre angelegten Kompromiss ausgesprochen und auch eine Ummeldung ihrer Kinder in Erwägung gezogen hatten, wurden sie gestern von Schulrätin Christel Dahlhoff-Hilbert gebremst: »Der Wegfall der freiwilligen Kostenübernahme durch die Stadt ist kein wichtiger Grund, einen Schulwechsel durchzusetzen.« Ein solcher Antrag nur vor diesem Hintergrund habe keine Aussicht auf Erfolg.
Elternsprecherin Monika Tiemann hatte gestern am späteren Abend von der neuen Entwicklung noch nichts vernommen, zeigte sich auf Nachfrage aber wenig überrascht: »Das hatte ich nicht anders erwartet. Wir machen weiter.« Rektorin Erika Puhlmann war zumindest recht froh, dass es überhaupt zu einem Ergebnis gekommen ist und sieht dies recht pragmatisch: »Für mich ist das eine Basis, auf der ich arbeiten kann. Ein Punkt ist damit aber sicherlich noch nicht gesetzt.«

Artikel vom 08.08.2006