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»Mit Nein für
Qualität stimmen«

SPD-Veranstaltung zur Fußgängerzone

Bünde /BZ). »Ich habe beim Bürgerbegehren unterschrieben, werde aber jetzt beim Bürgerentscheid mit "Nein" stimmen, da ich heute abend davon überzeugt wurde, dass die geplante Sanierung der Fussgängerzone für Bünde eine gute Sache ist.« Mit diesen Worten zog einer der zahlreichen Teilnehmer bei der Informationsveranstaltung der SPD-Bünde-Mitte sein persönliches Fazit des Abends.

Viele der Anwesenden sahen zum ersten Mal den kompletten Plan, der in gedruckter Form etwa die halbe Wand des Saals Hengist bedeckte und konnten sich davon überzeugen, dass durchaus Bäume und Sitzgelegenheiten eingeplant sind. »Ich denke, es sind eher mehr Bäume als bisher geplant«, erläuterte Bündes Beigeordneter Heinz Brockmeier die Zeichnung. Um die Sache noch anschaulicher zu machen, hatten Brockmeier und seine Verwaltungskollegen Carsten Scheiding und Raimond Pozela Laptop und Beamer mitgebracht und so erschienen viele Bereiche von Esch- und Bahnhofstrasse schon vor der Fertigstellung als Computerzeichnung auf der Projektionwand und riefen zustimmendes Raunen bei den meisten Besuchern hervor.
Moderiert von Ortrud Gieselmann entwickelte sich eine intensive aber sachliche Diskussion, in der viele, auch kritische Fragen aufgeworfen wurden. Die Anliegerbeiträge standen dabei ebenso zur Debatte wie die Flachpodeste vor einigen Geschäften, die Auswahl des Pflasters, die Möblierung oder die Verwendung der Landeszuschüsse. Kritik wurde laut an der Verwaltungsspitze, die im Vorfeld nur unzureichend informiert habe. Zwar seien Anliegerversammlungen durchgeführt worden, man habe es aber versäumt, die breite Öffentlichkeit ausreichend über die Planungen zu unterrichten.
Horst Beck, SPD-Stadtverbandsvorsitzender, fasste die Position seiner Partei zusammen und bezeichnete die Sanierung als große Chance, eine langfristige, zukunftsfähige attraktive Gestaltung der Innenstadt mit hoher Qualität zu erreichen. Auf den Bereich von 30 Jahren bezogen sei der Komplettausbau mit Sicherheit die wirtschaftlichste Lösung. Erfreut zeigte sich Beck über die breite Zustimmung bei den Anliegern, die durchaus bereit seien, entsprechende Beiträge zu zahlen. Aus Gründen der Gerechtigkeit gegenüber Anwohner anderer Straßen setzt sich die SPD für eine Beitragsquote von 60 Prozent ein.
Abschließend wies SPD-Ratsmitglied Wolfgang Pohl noch auf das Verfahren des Bürgerentscheids hin. Wer für den Qualitätsausbau der Fußgängerzone sei, müsse am 27. August mit Nein stimmen.

Artikel vom 08.08.2006