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WM-Fieber sorgte für abwechslungsreiches Fest

»Mitten ins Herz«-Organisatoren ziehen positive Bilanz

Steinheim (nf). Vier Wochen Fußball-Euphorie im Lande, exakt waren es 31 Tage, brachten speziell dem deutschen Fußball und dem Land viel Anerkennung.

Steinheim hatte als eine der wenigen Städte im Kreis Höxter vor Ort eine von Albrecht Binder und Elmar Wiesemann organisierte große WM-Meile. Jetzt zogen die beiden Unternehmer Bilanz dieses Stadtfestes »Mitten ins Herz«, das nach eigenen Angaben mit der Deckung aller Kosten und einer »schwarzen Null« abschloss. Das heißt für das »Unternehmen Stadtfest«: das Wagnis hat sich gelohnt, vor allem wegen der dabei gemachten Erfahrungen und vieler positiver Nebeneffekte.
Vier Wochen lang herrschte reichlich Leben in der Stadt, von dem auch die Geschäftsleute durch eine höhere Frequentierung profitierten.
Und Stadtmarketing-Chef Ralf Kleine betonte auf Nachfrage des WESTFALEN-BLATTE, dass diese Initiative ein Erfolg gewesen sei: »Das Fußballfieber hatte Steinheim erfasst und in Beschlag genommen!« Die Stadt war so ständig in den Medien präsent und durchwegs positiv besetzt. Und das Fest verlief so friedlich, wie die ganze WM in Deutschland, wobei Kleine spontan an den »Autocorso nach dem Spiel gegen Argentinien« erinnerte.
Im Fazit Binders kam auch die Stadt gut weg, sie habe sich so verhalten, wie es erwartet wurde. Sämtliche Genehmigungen waren pünktlich da, die Kooperation mit dem Bauhof klappte perfekt, insbesondere mit dem Leiter Rainer Drewes. Den beiden Organisatoren sei die Lust auf weitere Aktivitäten nicht vergangen, wenn auch mit Einschränkungen. Ein ähnliches Fest (vielleicht schon die Fußball EM in zwei Jahren) ließe sich wohl besser an anderer Stelle durchführen, erklärten die beiden. Der Marktplatz bringe zwar Öffentlichkeit, aber im Vergleich dazu falle die »Rund um die Uhr-Absicherung« schwer ins Gewicht. Dennoch: die Bilanz am Ende stimmte mit knapp 8000 Besuchern, die zu den Spielen pilgerten (angepeilt waren im Vorfeld 8 bis 10 000), überwiegend zu denen mit deutscher Beteiligung. »Wir haben festgestellt, dass meist immer die gleichen Fans kamen«, so Binder und Wiesemann. Bei den sieben Spielen der Klinsmann Truppe wurden bis zu 800 (!) Zuschauer gezählt (beim Endspiel waren es dagegen nur bescheidene 150) -Ê erwartet hatte man bei den deutschen Spielen zunächst nur 500.
Für ein mächtiges Pfund sorgte da die wachsende Begeisterungswoge und das Super-Wetter. Nicht aufgegangen ist dagegen die Rechnung von Fußball und Musik. »Offenbar wurde das Fest als reine Fußballveranstaltung wahrgenommen. Wenn die Spiele zu Ende waren und oft renommierte Gruppen auftraten, herrschte rund um die Bühne nur gähnende Leere. Der Fußball war topp, die Musik eher ein Flopp«, so die nüchterne Bilanz in diesem Punkt.

Artikel vom 05.08.2006