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Einspurig für mindestens ein Jahr

Um- oder Neubauplan für Brücke Oberbehme steht noch ganz am Anfang

Von Reinhard Kehmeier
(Text und Foto)
Löhne (LZ). »Wenn es sehr gut läuft, können wir 2008 bauen«, sagte Andreas Meyer, Leiter des Landesbetriebs Straßenbau. Bis dahin und von Montag an kann, wie am Freitag exklusiv berichtet, die Werrebrücke Oberbehme nur noch einspurig befahren werden.

Eine Menge Hürden, wie Grunderwerbsfragen, sind zu überwinden. Ein statischer Bericht spricht von Belastungsschäden, so dass die Sperrung einer Spur unausweichlich war. Wie Andreas Meyer, Leiter des Landesbetriebs Straßenbau, und die Ingenieure Manuela Stein und Norbert Raff erklärten, rollen täglich bis zu 10000 Fahrzeuge über die Brücke. Die Backstein-Stirnwände werden nach der Bauwerksprüfung im Juni als weich und mürbe beschrieben, teils drei bis vier Zentimeter ausgebeult: »Zweistreifig kann sie 40-Tonner auf Dauer nicht tragen.« Jetzt sollen seitlich angebrachte Stahlträger das Bauwerk verankern. Raff: »Dann ist es absolut standsicher.«
Ab Montag wird in der Mitte der Brücke eine 4,50 Meter breite Fahrbahn zunächst mit Folie und Warnbaken markiert, die später durch Schutzplanken ersetzt werden. »Eine dauerhafte Zwischenlösung für mindestens ein Jahr«, sagt Meyer. Eine verkehrsabhängige Ampel steuert die Zufahrt der Autos. »Wir hoffen, dass Montag möglichst wenige Leute vor der Ampel stehen. Wer kann, sollte sich eine andere Route suchen.« Für den Schwerlastverkehr unter anderem von den Firmen Nolte Küchen oder Hansa-Heemann Mineralbrunnen aus der Falscheider Straße wird das schwierig.
Wirtschaftlichkeitsberechnungen sollen klären, ob eine Sanierung der Brücke oder ein Neubau der in Frage kommt. Die Instandsetzung würde eine Vollsperrung für ein Jahr bedeuten. »Das wäre ein Fiasko«, sagte Ordnungsamtsleiter Wolfgang Greinke. Er wünscht sich einen Neubau nördlich oder südlich der jetzigen Brücke, die den provisorischen Verkehr weiter aufnehmen könnte. Eine Verschiebung des Übergangs hätte viele Vorteile, wie Meyer deutlich machte: »Ein vernünftiger Knoten zur Falscheider Straße wäre möglich und die 90-Grad-Kurven auf beiden Seiten des Flusses würden verschwinden. Auch eine Verlängerung des Fuß- und Radweges vom Entenhof sehen Planungen vor.
Nach Meyers Einschätzung wäre eine Instandsetzung der jetzigen Brücke sehr schwierig und würde sicherlich nicht wesentlich günstiger als ein Neubau kommen.

Artikel vom 05.08.2006