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Heinz-Dieter Möller putzt jetzt sein Fahrrad

Tagung der Fußball-Bezirksligisten: Kai Rieke nach Kampfabstimmung zum neuen Staffelleiter gewählt


Von Sebastian Picht (Text und Fotos)
Kirchlengern (BZ). »Den Keller aufräumen oder mein Fahrrad mal wieder putzen.« Auf die Frage, was er nach seiner Tätigkeit als Staffelleiter der Fußball-Bezirksliga machen will, hat Heinz-Dieter Möller schnell einige Antworten parat. Nach acht Jahren an der »Spitze der Liga« stellte sich der Geschäftsführer des VfL Holsen am Freitagabend auf dem Staffeltag im Vereinsheim des Meisters VfL Klosterbauerschaft nicht mehr zur Wahl. Als seinen Nachfolger wählten die Vertreter der 17 Bezirksligisten Kai Rieke (VfL Holsen), der sich in einer Kampfabstimmung gegen Karl-Heinz Dedert (VfL Mennighüffen) und Gerhard John (TuS Petershagen/Ovenstädt) durchgesetzt hatte.
Enger hätte die Wahl des neuen Staffelleiters kaum ausfallen können: Im ersten Durchgang vereinigten Dedert und Rieke jeweils sechs Stimmen auf sich, während John nur fünf Mal gewählt wurde. In einer Stichwahl behielt Rieke aus Bünde-Ahle dann gegen »Hotzi« Dedert die Oberhand (10:7) und tritt Möllers Erbe an.
Der scheidende Staffelleiter sagte zwar, »dass ich nicht mit Zorn zurückblicken will«, nannte aber dennoch einige Gründe für sein Aufhören: »Meine gesundheitliche und private Situation haben mich zeitlich sehr eingeschränkt. Am Wochenende bin ich nicht mehr zu Hause und ein Staffelleiter, den man nur am Telefon zu hören bekommt, will ich nicht sein.« Als weiteren Grund für sein Ausscheiden gab Möller Probleme mit dem Computer an. »Außerdem wurde ich vor einigen Monaten zum Geschäftsführer des VfL Holsen gewählt und möchte mich nach dem Aufstieg des VfL in die Bezirksliga nicht angreifbar machen. Mir hat die Arbeit als Staffelleiter zwar sehr viel Spaß gemacht, aber irgendwann ist einmal Schluss.« Sein Nachfolger Kai Rieke (unter anderem schon Staffelleiter im Nachwuchsbereich) ist im Übrigen auch Mitglied des VfL Holsen.
Hart ins Gericht ging Möller mit dem TüV Herford: »Ich kann es nicht gutheißen, was in der Saison passiert ist«, und spielte damit unter anderem auf die Querelen beim Spiel SV Eidinghausen/Werste gegen Herford an. »Es ist auffällig, dass bei solchen Ausschreitungen oft ausländische Spieler betroffen sind.« Ein besonderen Appell schickte er in Richtung TüV: »Der Verein sollte versuchen, die Zuschauer besser im Griff zu haben.«
Weitestgehend vorbildlich hat sich dagegen der VfL Mennighüffen verhalten: Ohne gelb-rote oder rote Karten überstand das Team von Trainer Michael Klausmeier die Saison und wurde dafür mit dem Fairness-Pokal ausgezeichnet. Insgesamt gab es in der Bezirksliga in der abgelaufenen Saison 2005/06 56 gelb-rote Karten. 36 Mal zückten die Schiedsrichter den knallroten Karton. »Im Vergleich zur Vorsaison ist das zwar weniger geworden, doch die Zahl der Platzverweise ist immer noch zu hoch«, meinte Möller, der sich nun auf den »Staffelleiter-Ruhestand« freut.

Artikel vom 07.08.2006