05.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Exzellente Arbeit in den Orten

Museum im »Stern« als eine Einrichtung der Gesamtstadt profiliert

Von Ulrich Schlottmann
Warburg (WB). An diesem Wochenende endet die ortsgeschichtliche Doppelausstellung über Dalheim und Herlinghausen im Museum im »Stern«. Damit geht zugleich eine Ausstellungsreihe zuende, in der sich seit 1994 alle Warburger Ortsteile vorgestellt haben. Das Fazit ist einhellig positiv.
Museumsleiter Franz-Josef Dubbi, der alle ortsgeschichtlichen Ausstellungen begleitet hat, ist mit dem Erfolg der Reihe zufrieden. Die Geschichte der Dörfer um Warburg sei grundlegend aufgearbeitet worden, und das Museum habe sich neue Besucherkreise erschlossen. Foto: Ulrich Schlottmann
Das Warburger Museum im »Stern«, eingeweiht 1988, bestand bereits einige Jahre, als im Museumsverein die Idee zu den ortsgeschichtlichen Ausstellungen entstand. Hintergedanke war, das in der Kernstadt angesiedelte Museum als Einrichtung der Gesamtstadt zu profilieren. Zudem hatte der Museumsverein erkannt, dass die Geschichte der Kernstadt zwar gut aufgearbeitet war, nicht aber die der umliegenden Dörfer, der heutigen Ortsteile.
Museumsleiter Franz-Josef Dubbi hat jetzt im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT ein positives Fazit der Reihe gezogen. Die Zielsetzungen seien erreicht worden, und das nicht nur, weil es trotz aller Skepsis gelungen sei, alle Ortsteile vorzustellen. »Schon die erste Ausstellung über Calenberg konnte als voller Erfolg verbucht werden. Das war ein anspornendes und ermutigendes Signal, die Reihe fortzusetzen«, erinnert sich Dubbi an den Beginn vor zwölf Jahren.
Die Arbeit der lokalen Arbeitskreise, die sich im Vorfeld der Ausstellungen in den Orten gebildet hatten, bewertet der Museumsleiter als »exzellent«. Mit Engagement, Fleiß und Akribie sei die Ortsgeschichte aufgearbeitet worden. Die Bevölkerung habe die Mitarbeiter der Vorbereitungskreise dabei nach Kräften unterstützt.
In einigen Orten sei damit auch der Anstoß zu weiteren Dokumentationen und Forschungen gegeben worden. In Daseburg zum Beispiel habe die Arbeitsgruppe »Archiv« die mit der Ausstellung begonnene Sammlung und Auswertung von Schrift- und Bildquellen fortgesetzt.
»Bis heute wurden mehr als 3000 Fotografien zur Daseburger Geschichte in einem digitalen Archiv zusammengetragen, von denen die ältesten aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert stammen«, weiß Dubbi. Die 15-köpfige Gruppe habe an der Desenberg-Ausstellung des Museums im Jahre 2004 mitgearbeitet, 2005 eine Ausstellung und eine Publikation zur Geschichte des Schützenvereins gestaltet, und für 2008 sei eine Ausstellung zur Schulgeschichte ihres Ortes geplant.
Auch mit der Resonanz auf die Ausstellungen ist der Museumsleiter zufrieden. In allen Fällen sei die Bewohnerzahl der einzelen Orte übertroffen worden. Zudem sei es dem Museum gelungen, auf diese Weise neue Besucherkreise zu erschließen.
Nach den Worten von Dubbi will das Museum im »Stern« auch künftig dem Anspruch gerecht werden, kein Stadt-, sondern ein Gesamtstadtmuseum zu sein. Bei weiteren angedachten Ausstellungsprojekten, so zur Landwirtschafts- oder zur Schulgeschichte, sollen alle Ortsteile mit einbezogen werden. (Interview auf Seite 3 und Warburger Aspekte)

Artikel vom 05.08.2006