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Freude am Leben und der Geburt

Viele hundert Gläubige beim Annentag -ÊWiesemann hält Festpredigt


Lichtenau (sen). Die Heilige Anna übt weiterhin eine große Anziehungskraft auf die Gläubigen im Raum Lichtenau und darüber hinaus aus. Viele hundert von ihnen fanden am gestrigen Sonntag wieder den Weg zur Annenkapelle in Amerungen, um dort nach der Sakramentsprozession die Messe zu feiern. Bis weit in den Wald hinein und am Hang standen die Gläubigen, um in diesem Jahr die Festpredigt von Weihbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zu verfolgen. Dieser erinnerte zunächst an die lebendige Weitergabe des Glaubens, für die die Namen Anna und Joachim, Eltern Marias, stehen. Die Namen Anna und Maria vereinten sowohl Geschichte und Tradition als sie auch für einen Neuanfang stünden. Obwohl mit der Geburt Jesu auch der Glaube und die Kirche ihren Anfang genommen hätten, seien die Menschen in ihrer Geschichte immer stark vom Bild des Todes geprägt.
»Häufig vergessen wir das andere Bild, das Bild der Geburt«, sagte Wiesemann und rief die Gläubigen dazu auf, Gott auch als einen Gott der Freude zu sehen. Zwar müsse jeder im Leben auch sein Kreuz auf sich nehmen, dennoch dürfe man die Freude am Geschenk des Lebens, des Staunens und der Geburt nicht verlieren. »Wir müssen wieder staunen lernen«, sagte der Paderborner Weihbischof, »Schöpfung und Natur bejahen.« Dabei sei die Familie die Urzelle des Glaubens. »Ohne Familie geht es nicht, hier wird der Glaube weitergegeben.« Denn eine Gesellschaft, die Gott vergesse, falle dem Tode anheim. Nicht nur auf sich selbst zu schauen, sondern Mut zur Zukunft und zum Leben zu haben, riet Wiesenmann seinen Zuhörer, die seine Predigt mit Applaus bedachten.

Artikel vom 07.08.2006