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Auch in Herford
heute ein Vorbild

Ausstellung über Maack eröffnet

Herford (pjs). Auch in seiner alten Heimat dient er heute als großes Vorbild: Reinhard Maack, dem Forscher, Entdecker, Herforder, ist die Ausstellung gewidmet, die am Samstag im Daniel-Pöppelmann-Haus eröffnet wurde. Unter den Gästen konnten Museumsleiter Christoph Laue und stellvertretende Bürgermeisterin Angela Schmalhorst auch Maacks aus Brasilien angereiste 75-jährige Tochter Ursula Maack-Kurowski, ihren Sohn Gilberto und Urenkelin Sonja Hoppstädter begrüßen.

»Wir werden in dieser Ausstellung einen Herforder neu entdecken, der in jungen Jahren seine Heimatstadt verlassen hat«, erläuterte Schmalhorst. Den Kontakt nach Herford habe der Wissenschaftler aber nie abbrechen lassen, immer hier seine Wurzeln gesehen und das Ravensberger Hügelland in seine Forschungen mit einbezogen. Maacks Einfluss sei heute noch in Herford wirksam. Mitglieder der Familie haben sich an der Entwicklung der Ausstellung aktiv beteiligt. Die Familie habe aber auch durch den Betrieb ihrer Kinos »Welt-Lichtspiele«, »Wittekind« und »Filmstudio« das kulturelle Leben der Stadt mit geprägt.
»Er hat die halbe Welt bereist, Herford aber nie vergessen«, würdigte die Bürgermeisterin das Wirken Maacks als unermüdlicher Verfechter für den Schutz von Naturräumen, der früh vor Auswirkungen des Raubbaus an Klima, Vegetation, Böden und Wirtschaft warnte. »Das macht ihn zu einem der ersten Umweltschützer, deutlich bevor die Ökologie zu einem gesellschaftlich wichtigen Thema wurde«, unterstrich Schmalhorst die Vorbildfunktion des Herforders. »Er war einer der letzten Universalwissenschaftler, einer der letzten, die sich aus eigenem Antrieb und Forschergeist, aus selbst erfahrener Umweltbetrachtung mit hoher Kenntnis zu einem wissenschaftlich Forschenden entwickelte. Er nutzte diese Erfahrungen und das Wissen für die Menschen in seiner neuen Heimat Paraná und gab dieses Wissen an die Welt weiter.«
Eckhard Möller vom Verein für Herforder Geschichte reihte Maack ein in die kleine Gruppe »sehr guter Naturwissenschaftler« wie Weihe, Geisenheimer und Normann, die die Stadt Herford hervorgebracht habe. »Mein Vater wäre sehr stolz gewesen, wenn er das hier hätte sehen dürfen«, sagte Ursula Maack-Kurowski: »Er liebte Herford, seine Heimatstadt, über alles.« Als Expeditionsbegleiter und Weggefährte zeichnete Prof. Gerd Kohlhepp (Tübingen) wichtige Stationen der Tätigkeit Maacks nach: »Die Wissenschaft weiß seine Arbeiten bis heute als grundlegend zu würdigen.« Besonders beeindruckt habe ihn, verriet Kohlhepp, dass der Herforder Forscher selbst nach anstrengendster Tagesarbeit bei Expeditionen immer noch selbst ein leckeres Abendessen gekocht habe.
Vielen jungen Menschen könne Maack gerade heute ein Beispiel geben, verdeutlichten Vera Klein und Deike Terruhn vom Vorbereitungs-Team - im erfolgreichen Bemühen, sich selbst Ziele zu setzen, diese zu realisieren, sich mit offenem Geist immer wieder auf Neues einzustellen und Schwierigkeiten zu meistern.

Artikel vom 07.08.2006