07.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Parkett bebt unter Cowboystiefeln

Elfte Summer Night des Country Clubs Isenstedt mit vielen Besuchern

Von Henrike Kopmann
Isenstedt (WB). »Darf ich bitten?« - Am Samstag war es wieder soweit: Der abenteuerlich-verlockende Ruf des Wilden Westens lag über Isenstedt. Zur elften Country Summer Night brachten stolze Ladies in imposanten Reifröcken und Cowboys mit dem »stählernen Blick« das Parkett zum Vibrieren.

Gleichgültig, ob Bardame oder Farmergattin - bei gutgelaunt-lässigen Rhythmen ließ sich wohl keine lange bitten. Ausgelassene Feierstimmung »à la Wild West« ist ansteckend. Die eindringlichen Songs übertragen sich direkt auf die Beinmuskeln.
Vor dem Dreimädelhaus in Isenstedt lud die große, hölzerne Tanzfläche ein, »eine flotte Sohle aufs Parkett zu legen«. Die Line Dancers des Country Clubs Isenstedt bewiesen unter anderem zum deutschen Grand Prix Song von Texas Lightning ihr Temperament und Taktgefühl. Dass Country absolut partytauglich ist, zeigten die Gastgeber in ihrer Choreographie zu Shania Twains »Party for two«. Alle »Greenhorns«, die sich mit dem Line-Dance-Fieber infiziert hätten, sollten »einfach mal hereinschauen«, so Horst Blase. »Wir beißen nicht«, scherzte der Vorsitzende des Country Clubs Isenstedt. Die Übungsabende fänden jeden Mittwoch um 19 Uhr im Dreimädelhaus statt.
Cowboyhut, Lederstiefel, leidenschaftliches Gitarrenspiel und eine Stimme, die mal durch sehnsuchtsvolle Verruchtheit, mal durch lässig-leichte Heiterkeit besticht. - Mit diesem Erfolgsrezept eroberte der Braunschweiger Musiker »Country Willie« Herzen und Ohren seiner Zuhörer. Wer bleibt schon ungerührt, wenn ein hoffnungslos verliebter Cowboy seinen Herzschmerz klagt und seine angebetete »Rosaline« bittet, »die Ketten von seinem Herz zu nehmen und seine Seele endlich frei zu lassen«?
Gefühlsecht und überaus herzlich war auch die Stimmung auf der elften Isenstedter Summer Night: Der Country Club Isenstedt freute sich, befreundete Line-Dance-Gruppen zu begrüßen, so der stellvertretende Vorsitzende Peter Horstmann. Zu den Gästen zählten unter anderem die »Maverick Line-Dancers« aus Bassum, die »Seven Rabbits“« aus Bad Rothenfelde, die Nienburger »Country People« sowie die Texas Liners und Westwind Liners aus Minden. Aufsehen erregten die Mitglieder der »Western Dancers Just for Fun« aus Coppenbrügge. Wer der jungen Miss im himmelblauen Kleid, alias Janina Queren, dem Farmer Andreas Hinz oder Dieter Niemeier mit strenger Miene, Spitzbart, schwarzem Mantel und Arzttasche begegnete, fühlte sich unweigerlich in die Zeit versetzt, als der Westen noch wild war.
Auch an der »Saloon-Theke« zeigten sich die Charaktere der amerikanischen Geschichte gesellig: »Kadett« Dominik Freund und »Corporal« Steffen Belka genehmigten sich mit Bardame Gaby Freund einen Drink.
Für den Abend hatten sich die Organisatoren der Isenstedter Summer Night einen echten »Kracher« aufgespart: Gegen 21 Uhr stürmten »Crab Shack« aus dem Münsterland die Bühne. 2003 gegründet, begeistert die siebenköpfige Band ihr Publikum mit originellen Musikarrangements und eigenen Kompositionen wie »Salt and pepper« oder »Wild womenÕs rock and roll«. Auch in Isenstedt wussten die Gewinner der »Country Music Trophy 2005«, das mitreißende Feuer der Westernmusic zu entzünden.

Artikel vom 07.08.2006