08.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 


Wechselvolle
Firmengeschichte
Zum Bericht über die Schlosserei Stange erhielten wir eine Zuschrift mit einigen Ergänzungen zur langen Firmengeschichte:
»Mein Großvater Carl Stange betrieb eine Kunstschlosserei und die Fabrikation von Brotschneidemaschinen der Marke Zwerg. Im Jahre 1906 eröffnete er ein Einzelhandelsgeschäft, in welchem er Eisenwaren, Werkzeuge und Haushaltswaren anbot. Das Geschäft wurde von meiner Großmutter Charlotte Stange betrieben. In den zwanziger Jahren wurden in der Vorweihnachtszeit technisches Spielzeug (Modelleisenbahnen, Dampfmaschinen, Laubsägeartikel und Stabil- und Anker - Steinbaukästen) angeboten.
Nach dem Tode meines Großvaters führte meine Großmutter mit ihrem Sohn Carl das Einzelhandelsgeschäft weiter, während die Fabrikation von Brotschneidemaschinen und die Kunstschlosserei aufgegeben wurden. Als mein Onkel im Jahre 1940 zur Wehrmacht eingezogen wurde, half meine Mutter Margarete Hartmann das Geschäft weiterzuführen. Im Jahre 1943 übernahm meine Mutter das Geschäft, nachdem ihr Bruder gefallen war.
Nach Kriegsende, im Spätsommer 1945, eröffnete mein Vater Fritz Hartmann im Hause Eschstraße 29 ein Zigarren- und Tabakwaren - Fachgeschäft und im Jahre 1965 eröffnete er zusätzlich eine Lotto- und Toto-Annahmestelle in seinem Geschäft.
Nach dem Tode meines Vaters im Jahre 1966 übernahm meine Mutter auch diese beiden Geschäftszweige und führte sie weiter. An ihrer Seite stand über 20 Jahre die Schwester meines Vaters, Elisabeth Meyer, als guter und freundlicher Geist des Hauses.
Nach dem Tode meiner Mutter im Jahre 1985 übernahm meine Schwester als Alleinerbin das Geschäft samt Haus und Grund.«
UDO HARTMANNBünde

Flickschusterei
keine Lösung
Zur Sanierung der Eschstraße erhielten wir eine Zuschrift von manfred Tiemann:
»Widerstrebend zwar, aber es drängt mich geradezu, meine unmaßgebliche Meinung zum Thema Nr. 1 in Bünde "Straßenerneuerung Eschstraße" zu äußern. Bei meinen regelmäßigen Stadtführungen mit Besuchern aus anderen Städten, erfahre ich immer wieder lobende Anerkennung über dieses reizvolle Städtchen.
Wobei vornehmlich auf Bündes "gute Stube" (Eschstraße) hingewiesen wird. So weit, so gut. Die Bepflasterung der Eschstraße und ihr Allgemeinzustand hingegen kommen in der Beurteilung einiger kritischer Besucher nicht sehr schmeichelhaft davon. Allerdings von einem desolaten Zustand zu sprechen, wie sich ein Herr auszudrücken erdreistete, scheint mir doch stark übertrieben. Meine Versuche, ihm zaghaft und kleinlaut zu widersprechen, scheiterten kläglich.
Dieser Mann war ein ausgewiesener Fachmann und Bauleiter eines großen Hoch- und Tiefbauunternehmens. Nach der Führung bat ich um ein kurzes Informationsgespräch bezüglich der Eschstraßensanierung. Hier ist es ihm überzeugend gelungen, mich für eine komplette Neubepflasterung zu gewinnen.
Alles andere sei "Flickschusterei" und nichts halbes und nichts ganzes. Auf meinen Einwand, dass letztlich alles finanzierbar sein müsse, wurde mir geantwortet: Sparen ja, aber nicht an der falschen Stelle, um noch hinzuzufügen, denken sie daran, dass die umliegenden Städte und Gemeinden auch nicht schlafen, und Bünde möchte doch wohl auch weiterhin konkurrenzfähig bleiben. Eine Luxussanierung sei unangemessen. All diesen überzeugenden Argumenten habe ich nichts mehr hinzuzufügen.
Aber zum Schluss noch zwei wichtige Hinweise: Mein Gesprächspartner ist wohnhaft in Duisburg und dort ist auch sein Betrieb angesiedelt. Daher kann man ihm wohl kaum Eigeninteressen unterstellen. Der zweite Hinweis betrifft mich persönlich. Mit diesem Bericht habe ich als Stadtführer auf einige meiner Erfahrungen hinweisen wollen, und hat mit einer politischen Meinungsmache aber auch absolut gar nichts zu tun. «
MANFRED TIEMANNBünde

Artikel vom 08.08.2006