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vital &gesund

Der Medizin-Ratgeber in der LÜBBECKER KREISZEITUNG

Dr. Thomas Fix
Die Ausdünnung des Knochengewebes nennt sich bei Erwachsenen Osteoporose und bei Kindern Rachitis oder englische Krankheit.
Aus früheren Zeiten ist die Gabe von Vitamin D3-reichem Lebertran zur Vermeidung der Rachitis bei Kindern bekannt. Mittlerweile werden den Neugeborenen kleine Drages gegeben, in denen sich das für den Knochen wichtige Vitamin D3, kombiniert mit Fluor, befindet. Fluor und Calcium sind nicht nur Aufbaustoffe der Knochensubstanz, sondern auch des Zahnbeines. Vitamin D3 wird unter Sonneneinstrahlung zu einem Knochenaufbauhormon in unserer Haut umgewandelt. Dieses Calcitriol kann nicht gebildet werden, wenn die Sonne oder das Vitamin D3 in der Nahrung fehlen.
Die Rachitis ist selten geworden, da seit Jahrzehnten diese Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern getroffen werden. Bei den Erwachsenen sieht das anders aus. Mehr als acht Millionen Bundesbürger leiden an Osteoporose unterschiedlicher Ausprägung. Gefürchtete Komplikationen sind Brüche nach Bagatellstürzen. Besonders gefährdet ist der Oberschenkelhals. Neben der medikamentösen Behandlung einer Osteoporose gibt es hoch wirksame Nahrungsergänzungen mit Vitamin D3 und Calcium in fester Kombination.
Vitamin D3 ist ein fettlösliches Vitamin, das sich in fettreichen Kaltwasserfischen findet. Die Empfehlung ist, vier Fischmalzeiten pro Woche zu essen, um die nötige Menge von diesem Vitamin aufzunehmen. Sollte diese Empfehlung nicht durchführbar sein, dann ist eine Ergänzung der Nahrung mit 400 IE bis 800 IE Vitamin D3 empfehlenswert.
Die Calcium-Aufnahme kann sicher gestellt werden, indem diese mit der Vitaminaufnahme ergänzt wird.
So ist es möglich, ohne nennenswerte Umstellung der Ernährungsgewohnheiten die Knochengesundheit zu wahren oder die Knochendichtewerte zu verbessern. Neben diesen Ernährungsempfehlungen sollte auch an eine ausreichende Bewegung gedacht werden.
Früher nannte man es Wandern oder Spazierengehen heute sind Power-Walking oder Nordic-Walking angesagt. Ohne ärztliche Kontrolle der Kreislaufwerte muss vom selbst organisierten Dauerlauf oder Joggingtouren abgeraten werden. Als Faustregel gilt eine halbe Stunde Gehen als ausreichend, um den Knochen gesund zu erhalten. Chronische Erkrankungen können den Knochenstoffwechsel negativ beeinflussen, so dass neben den Ernähungsempfehlungen auch medikamentöse Behandlungen notwendig sind.

Artikel vom 05.08.2006