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Carla am längsten im Bassin: 42 Kilometer runtergekrault

24 Stunden-Schwimmen des Vereins-Jubilars GSV fand ein großes Echo - Michael Jungmann absolvierte 27 km


Gütersloh (cas). Strahlend und (fast) ohne Muskelkater stieg Carla Beckmann gestern Mittag aus dem Bassin. Im Rahmen des 24 Stunden-Schwimmens ihres Klubs Gütersloher SV, der mit diesem Event seine Jubiläumswoche eröffnete, kraulte Carla mit genau 42 Kilometern und 200 Metern das mit Abstand größte Pensum von allen Teilnehmern herunter.
»Nur die Schulter zwickte hin und wieder«, berichtete die GSV-Spitzenathletin fröhlich, die nach der absolvierten Marathondistanz - übrigens fünf Meter mehr als die Lauf-Originallänge - als Rundenzählerin weitermachte. In sieben Etappen zwischen 10 und 3 Kilometern, unterbrochen von sieben Verschnaufpausen, bewältigte die ausdauernde Carla ihr Mammut-Programm. »Wenn man so wie ich täglich trainiert, kann man auch einen Schwimm-Marathon gut schaffen«, sagte die keineswegs erschöpft wirkende »Wasserratte«, die im Wettkampf die weitaus kürzeren Distanzen bevorzugt.
Nicht ganz so weit kraulen im Nordbad wollte bei den Männern Michael Jungmann. Dem 38-jährigen Rietberger reichten auch schon 27 Kilometer. Zwischendurch fuhr der Hobby-Schwimmer mal kurz nach Hause, um zu schlafen und neue Kräfte aufzutanken. »Seit dem 12. Lebensjahr schwimme ich schon - nicht leistungsmäßig, aber dafür regelmäßig. Ein schöner Ausgleich zur Büroarbeit«, ergänzte Jungmann.
Mit 71 Lenzen zählte die flotte Frieda Orlett zu den ältesten Startern. Die Lady nahm mit ihrem Enkel an der beliebten Familien-Staffel teil - hier waren teilweise drei Generationen vertreten. Oma Orlett kam mühelos durch, was für sie auch selbstverständlich ist. »Schließlich steige ich nahezu jeden Tag ins Becken«, erzählte die schwimmbegeisterte Dame lächelnd.
Gute Laune auch bei Eckhard Brune - der GSV-Präsident half in der Organisation mit und füllte auf seinem Stuhl am Beckenrand zahlreiche Rundenzettel mit aus. Boss Brune durfte sich über einen gelungenen Auftakt der Festwoche anlässlich des 100. Geburtstages seines Vereins freuen: Von Samstag 14 Uhr bis Sonntag 14 Uhr fanden sich immerhin 272 Starter ein, die insgesamt auf 785 Kilometer kamen. »Das kann sich wirklich sehen lassen«, freute sich der »Ecki« über den guten Zuspruch.
Besonders hoch schlugen die Nordbad-Wellen in der Nacht zu Sonntag. »Zwischen 22 und 12 Uhr schwammen hier rund 70 Leute, die wohl so zahlreich wegen der Nacht-Atmosphäre erschienen waren«, vermutete Brune. Vier vom THW installierte Flutlicht-Stangen sorgten für eine optimale Ausleuchtung des Bassins. Der erste Jubiläums-Glanz.

Artikel vom 07.08.2006